Deutschland, 1940:
Eine erst vor wenigen Stunden in den Heimathafen eingelaufene U-Boot-Besatzung erhält den Befehl zum sofortigen erneuten Einsatz. Feindliche Zerstörer, welche schon von der deutschen Luftwaffe angegriffen und beschädigt wurden, sollen versenkt werden. Auf dem weg zum Zielgebiet wird ein angeblich neutrales Frachtschiff kontrolliert, welches statt Nähmaschinen laut Frachtpapieren aber Flugzeugteile geladen hat. Der Frachter wird daher versenkt, als auf einmal englische Kriegsschiffe auftauchen und das Boot zu einem überhasteten Abtauchen zwingen, bei dem noch nicht die komplette Besatzung im Boot ist.
Vier Mann bleiben im Wasser, werden aber von der englischen Schiffsbesatzung aufgenommen. Das U-Boot ist aber natürlich nach wie vor im Einsatz und der Kapitän steht jetzt vor der Entscheidung, die Engländer torpedieren zu müssen- trotz Teilen seiner eigenen Besatzung an Bord...
Ausnahmsweise bespreche ich hier mal eine Super-8-Fassung, da der Film ansonsten ausschließlich im Kino gezeigt wurde. Es existieren weder eine deutsche VHS, noch eine DVD oder BD. "U-Boote westwärts" gilt bis heute als "Vorbehaltsfilm", darf also nicht öffentlich gezeigt oder eben verkauft werden.
Diese Bezeichnung erhalten Filme, welche zu Zeiten des Nationalsozialismus entstanden und teils kriegsverherrlichend, volksverhetzend, generell rassistisch,
oder auch einfach "nur" von den Nazis produziert und/oder finanziert worden sind.
Das ist jedoch nicht gleichzusetzen mit einer "Beschlagnahmung", da es unter bestimmten Umständen möglich ist Vorbehaltsfilme gezeigt zu kriegen- allerdings nur auf Antrag für schulische, wissenschaftliche und dokumentarische Zwecke. Und dann auch nur nach einem einführenden Vortrag, sowie anschließender Diskussion und Erklärung zum Inhalt des Films.
Die Super-8-Fassung ist damals wohl irgendwie "durchgerutscht", was eventuell auch an daran liegen kann, dass es sich nicht um eine Komplettfassung handelt,
und diese Version nur etwa halb so lang wie die Kinofassung läuft.
Hierbei handelt es sich jedoch nicht um Zensur, sondern um eine Medien(und Kosten)bedingte Handlungskürzung, welche damals für 8mm Heimkinofilme absolut üblich und normal war. Mir ist demnach auch nur diese Fassung bekannt, welche ich persönlich als eher "unauffällig" einstufen würde.
Patriotismus ist durchaus vorhanden, aber das ist in vielen Kriegsfilmen, egal aus welchem Jahrzehnt oder Land, nicht anders.
Da ich aber quasi nur den halben Film kenne, kann ich natürlich nicht für die komplette Kinofassung sprechen. Andererseits werden die Kriegsgegner nicht schlecht dargestellt, da wird auch mal der Feind aus dem Wasser gefischt.
Der Film kommt also durchaus realistisch rüber, was nicht zuletzt auch an der Unterstützung der deutschen Kriegsmarine,sowie der Mitwirkung von echten U-Boot-Besatzungen liegen dürfte. Also genau solche Punkte, die dem Film andererseits wieder als "Propaganda" vorgeworfen werden...
Wer die Gelegenheit dazu hat, und sich für das Thema und U-Boot-Filme generell interessiert, sollte ihn sich durchaus mal ansehen.
7/10