"Both (Busting & Running Scared) were products of their times. My consciousness in 1985 was different from the way I was thinking in 1974, and they are different kinds of movies. One was literally supposed to be a comedic movie, and one was more of a film that just had a sense of humor. When I was asked to do Running Scared, I wanted to make sure it was unlike anything I had ever done before. I thought one way, among other things, to do that was to cast it completely differently. When I said Billy Crystal, you could hear the 'thud' as the guys in MGM fainted. Billy had to do a screen test in order to do it. When Billy and I suggested Gregory Hines, we didn't get the friendliest reception in the world. The script was originally about two elderly New York cops who retire and I said ''No, I want to make it about two young cops in Chicago who don't retire.'' Alan Ladd Jr became the head of MGM when we were putting together the film and he was ultimately the guy who said 'yes' to what I wanted."
~ Peter Hyams
Relativ früher Vertreter des Buddy Pictures, ab 1984 in der Entwicklung, natürlich im Zuge von Nur 48 Stunden (1982), Beverly Hills Cop (1984) und gleichzeitig der vorherigen Paarungen von Gene Wilder und Richard Pryor, die die Vorarbeit leisteten und meisterten, aber nicht den Polizeifilm als Rahmenbedingungen und Umfeld nutzen; dies kam erst später, das war Markenzeichen mehr der Achtziger und frühen Neunziger, in allerlei Variationen bereitgehalten. Autor Jimmy Huston hat mit den Produzenten David Foster und Larry Turman zusammen gearbeitet, ab September 1985 die Dreharbeiten, Hines hat sich von sich aus mit Crystal zuvor bei dessen Vorbereitungen geholfen und um die Chemie des Paares zu ergründen und aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Als Regisseur wurde mit Peter Hyams eher eine merkwürdige Wahl gewählt, ein Rückblick auf dessen Spur der Gewalt (1974, “Defying orders to lay-off the case, two Los Angeles vice-squad cops go after a local mobster and use unorthodox methods to achieve results.“):
Ray Hughes [ Gregory Hines ] und Danny Costanzo [ Billy Crystal ] arbeiten auf der North Side von Chicago als Polizisten, sie sind nicht bloß Partner, sondern auch beste Freunde. Als sie den Drogendealer Snake [ Joe Pantoliano ] schnappen, wollen sie über diesen an den Händler Julio Gonzales [ Jimmy Smits ] heran, wobei ihnen zwei verdeckte Ermittler, die Detectives Anthony Montoya [ Jonathan Gries ] und Frank Sigliano [ Steven Bauer ] in die 'Quere', was ihren Vorgesetzten Captain Logan [ Dan Hedaya ] ganz und gar nicht passt.
Eine spezielle Ader für Humor pur hat man bei Hyams vorher oder nachher aber nicht entdeckt, es wäre vielleicht etwas für Richard Benjamin und dessen City Heat (1983) für Hyams, also genau umgekehrt. Hyams hat zumindest die Grundidee verändert, im originalen Skript ging es um ein paar Rentner-Cops, die aus Gründen aus dem Ruhestand zurückkehren, hier sind es zwei Männer besten Alters, als angedachte Wahl wären es auch Tom Selleck und John Travolta gewesen; welche dann erst später (mit Ted Danson und einem Baby) zusammen kamen. An der optischen Gestaltung gibt es dabei nichts zu mäkeln, Hyams fängt Chicago ähnlich monumental ein wie später in Presidio (1988) San Francisco, die Hochhausschluchten, die Wolkenkratzer, dazu einige Wahrzeichen, die voluminösen Prachtbauten, wagt sich aber auch in die untere Welt, in die Vororte und die düsteren Areale, farblich leicht gedämmt bis gedämpft. Es ist Winter vor Ort, es ist kühl und kalt, die Leute frieren, Schnee und Matsch und zugefrorene Seen, es ist glatt, die Metropole aber nicht im Schönheitsschlaf. Eine Observation irgendwo außerhalb des Zentrums findet statt, familientauglich, die Cops dem Milieu angepasst, ihre alltägliche Kleidung, zwei Laissez-faire Polizisten, die sich scheinbar seit ewig schon kennen, ihre Stärken jedenfalls, ihre Schwächen sehen sie nicht oder werden hingenommen und ignoriert. Man steht füreinander ein, komme was wolle, bei einem Fausthieb (während eines Basketballspiels) ist der Freund empörter als der Getroffene, der schüttelt es ab und wischt es weg.
Lockerheit und Lässigkeit und Zuverlässigkeit zu Beginn, dann der Einsatz, ein Deal gestört, eine fußläufige Verfolgung, in eine finstere Butze hinein; daß Hyams auch die Kamera führt und für die Lichtsetzung verantwortlich ist, merkt man beim ersten Blick in die Dunkelkammer, ein Spiel mit Licht und Schatten, von einem weniger, von anderem mehr, Hyams übrigens auch Executive Producer hier. Einen Verdächtigen hat man schon, einen Informanten, einen Großstadtdschungel noch vor sich, viele Aufgaben, viele Ablenkungen, einen Toten auf dem Bürgersteig, scheinbar Selbstmord durch Sprung vom Häuserdach, ein Puzzlestück mehr, der Film auch ein Actionkrimi (mit meist eher klein skalierter Action, mehr Standoff statt Shootout) der Humor nebenher. Im nebenbei scheint es auch gefilmt zu werden, viele Tätigkeiten, die alle gleichzeitig erledigt werden müssen, kleine Vorstellungen und Einführungen, ein versuchter Raubüberfall in der Seitenstraße, auch dies wird einfach abgeklopft, der Fluchtwagen in einen Hydranten hineingeschossen
Ein Polizeifilm mit vielen Sprüchen, mit viel belangloser 80er-Popmusik, mit scheinbar alltäglichen Situationen, nicht per se mit Situationskomik, eher mit untergehendem Wortwitz, die Betonung oft gleich, nicht auf die Pointen gezielt oder sie speziell hervorgehoben. Es gibt Nebenszenen und Auszeiten, es gibt das ganz normale (filmische) Leben, das Werk startet nicht mit dem großen Ereignis, es putscht sich langsam vor, es hat die Freundschaft im Blick, die Sympathie seiner Figuren, nicht die Spektakelszenen, die kommen später noch früh genug, erst gibt es Donuts und ein paar Ermittlungen; kommen wir zurück zu dem scheinbaren Selbstmörder. Wie auch im Leben trudeln die Neuigkeiten hier peu à peu ein, die Geschichte die übliche Verbrecherhatz, das Bereinigen der Straßen von den Kriminellen, von den speziellen Gangstern natürlich, ein Fall nach dem anderen (ein Sequel wurde angedacht), ein Schritt vor dem anderen. Man geht es eher ruhig an, Eile mit Weile, mal ein paar Sketche eingeworfen, dazu Details durch den Captain, ein zweiter Versuch des Waffendeals, diesmal mit einem 'Maulwurf' involviert. Am Hafen bei Nacht das Geschehen, das Terrain noch düsterer als üblich, “Time to go to work.“, im kräftigen Rotfilter; eine Schießerei bricht aus, Mündungsfeuer und Funken erhellen die Dunkelheit, das Ergebnis mit mehreren Toten, mit mehreren Verhaftungen, mit einer plötzlichen Entdeckung.
Auch die Polizisten entdecken was, eine andere Form von Leben, eine Auszeit in Key West, voll mit jungen und halbnackten Menschen, die Auszeit ist nur für paar Minuten, bleibt dem Zuschauer aber oft am meisten (neben der Verfolgung Auto - Auto - Subway, ab dem Airport über den Highway einmal quer durch die Stadt) hängen, es sind 5min Laufzeit vielleicht, das Eine wie das Andere, der Urlaub und vorübergehende Ruhestand wahrscheinlich noch aus der ursprünglichen Story übrig. Anspannung und Entspannung, Entscheidung und Abstammung, seit 16 Jahren im Dienst der Gerechtigkeit, man kehrt zurück an den Ursprung, die Geschichte von vorne aufgerollt, mit einer anderen Vorgehensweise, man hat dazu gelernt. “Stop bitching and go and get the bastard!“, heißt es dann irgendwann, zur rechten Zeit, andere Filme gleichen Genres stoßen dann schon auf den (hier auch besonderen) Showdown an, hier dann auch so langsam, mit Verstärkung eines anderen Teams, mit zwei anderen Buddys, die Ausgangssituation, ein Katz-und-Mausspiel dupliziert.