Review

Angst vor der Waage

Die Stephen King-Verfilmung "Thinner" (1996) erzählt von einem fettleibigen Anwalt, der einen tödlichen Autounfall auf dem Gewissen hat und von einem Roma & Sinti verflucht wird immer und immer und immer mehr abzunehmen. Anfangs war dies eh sein Ziel, stimmt ihn das positiv. Doch der Gewichtsverlust nimmt einfach kein Ende und scheint ein Fluch zu sein...

Don't fuck with the Zigeuner!

"Thinner" ist kein ernst zu nehmender und wirklich qualitativ guter Film. Und trotzdem hatte ich fast durchgängig zumindest ein Grinsen im Gesicht. Satire, Parodie, Horror. Damals wie heute ein Thema. Wird's wohl immer bleiben. In einer gefühlt immer fetter und ungesunder werdenden Welt nimmt seine Bedeutung und Nachvollziehbarkeit eher noch zu. Sein Augenzwinkern ebenso. Sein Thema der Furcht vor den Fremden nebenbei obendrauf. Burke spielt grandios durch etliche Schichten Fett und Make-Up. Humoristisch manchmal nah an Raimi. Comichaft, überzogen, bissig. Macht sich nicht über dicke Leute lustig, was wichtig ist. Macht sich aber durchaus über böse Leute lustig. Hat klasse Körpereffekte. Wird zum Teil auch noch ziemlich eklig. Und sagt etwas über Schuld, Sühne und Seele. Und das alles in einer sehr unterhaltsamen, bösen Gangart. Nur etwas gestreckt für einen Langfilm.

Kummer gegen Kalorien

Fazit: zwischen Fett, Faxen und Furcht... Irgendwo im Mittelfeld der Stephen King-Verfilmungen. Erstaunlich entertaining, oft komisch, eher freiwillig als unfreiwillig. Mehr als nette Körper- und Ekeleffekte. Ein bitterböser Witz. Vielleicht eher etwas für eine Horroranthologie. Trotzdem okay gemacht.

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