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"Interceptor" ist eigentlich nur ein weiteres B-Plagiat von "Stirb Langsam". Aber Michael Cohn (Ermordet am 16. Juli) schien ein passables Budget zur Verfügung zu haben, denn die Flugszenen sind größtenteils echt. Anfang der 90er Jahre waren Stealth-Flugzeuge noch etwas Besonderes, die Technik noch nicht ganz ausgereift, genau darauf baut auch "Interceptor". Der neue Düsenjet hier heisst "F-117A". Er kann ganz manuell gefolgen werden, doch der Pilot kann sich durch einen Cyberhelm unterstützen lassen. Heute ist das gang und gebe, somit kommt "Interceptor" ein wenig veraltet daher.

Der Pilot Christopher Winfield (Andrew Divoff) verliert bei einem Testflug die Kontrolle über eine nagelneue F-117A. Er selbst kann sich mit dem Schleudersitz retten, doch die Maschine ist Schrott. Nun muss er vor den Militärausschuss. Er bekommt eine Mitfliggelgenheit bei Major Janet Morgan (Elizabeth Morehead). Mit ihrer Crew transportiert sie zwei Düsenmaschinen. Das will sich der Terrorist Phillips (Jürgen Prochnow) zu Nutze machen. Mit seinen Mannen kapert er die Maschine von Major Morgan in der Luft. Doch sie haben Christopher übersehen, der den ungleichen Kampf aufnimmt.

Wir kennen Andrew Divoff zum Beispiel als "Wishmaster" und sonst ist er meist als Bösewicht unterwegs. Als Pilot Chris Winfield macht er auch eine ordentliche Figur und die Einzelkämpfernummer nimmt man ihm problemlos ab. Jürgen Prochnow als Terrorist Phillips ist sogar noch ein bisschen besser. Es beginnt alles mit seinem Testflug in der F-117A und wie Chris die Kontrolle verliert. Die ersten dreissig Minuten sind aber etwas zu zäh geworden, auch wenn die Flugszenen ordentlich aussehen. Nur Phillips mit seiner gemeinen Verhörmethode lockert den gemächlichen Anfang etwas auf. Aber ansonsten droht das Übliche. Chris wird auf den Flug geschickt, freundet sich dort schon mit Major Morgan an. Nach einer guten halben Stunde beginnt Phillips mit seiner Truppe das Flugzeug zu entern. Auf was sie es abgesehen haben, ist natürlich klar, aber das Einnehmen des Transportflugzeugs ist wirklich spektakulär in Szene gesetzt.

Natürlich muss der Großteil der Crew dranglauben und Chris kann sich verstecken. Das macht er jedoch nicht lange. Schnell gibt es die erste Prügelei und die Actionszenen können sich wirklich sehen lassen. Man kommt hier komplett ohne Martial Arts Einlagen aus, doch die old schooligen Kampfszenen sind ordentlich choreographiert und ganz schön hart. Chris muss zwei längere Nahkämpfe bestehen, der Endkampf gegen Phillips ist jedoch zu kurz gehalten. Ein paar Shootouts dürfen nicht fehlen, dabei wird das halbe Flugzeug zerlegt. Bald fliegt man mit einem Loch in der Bordwand und dank einer Handgranate hat auch der Rumpf eines abbekommen.

Schön zu sehen, dass alle Actionszenen noch handmade sind, sowie die Explosionen. Nur ist die Terroristengruppe ziemlich klein, so hat Chris recht schnell aufgeräumt. Dazu trägt auch die beschränkte Flugzeugkulisse bei, die Cohn voll ausnutzt. Gegen Phillips darf sich Chris final noch ein Jetduell a la "Firefox" leisten.
Leider ist "Interceptor" von vorne bis hinten vorhersehbar. Wer überlebt oder ablebt, weiss man im Vorhinein. Auch ist der Beginn zu gemächlich, darauf punktet man mit einem starken Mittelteil um gegen Ende wieder ein wenig nachzulassen.

Aber "Interceptor" unterhält durchgehend und hält einige harte Actionszenen parat. Den Darstellern kann man keine Vorwürfe machen und selbst die Flugszenen wissen zu gefallen. Die Story hingegen ist viel zu gängig und das Thema Stealth-Jet wirkt hier schon ein wenig altbacken. Der B-Actionfan wird seine Freude daran haben, daher vergebe ich gute 6 Punkte.

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