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Ed Marinaro (Düstere Legenden 3, Blitzschlag im Cockpit) war noch nie eine große Nummer im Filmgeschäft, meist reichte es nur für Nebenrollen in zweitklassigen Spielfilmen oder Serien. Da macht "Massive Protection" keine Ausnahme, der sich höchstens auf Niveau einer TV-Produktion bewegt. Regisseur Bret McCormick (Blood on the Badge, Armed for Action) muss man auch nicht kennen, der hier seinen vorerst letzten Job macht.

Früher war John Templeton (Ed Marinaro) bei einer Spezialeinheit unter Colonel Austin (Lee Majors), doch seit seine Frau vergewaltigt und ermordet wurde, ist er als privater Beschützer unterwegs. Unter dem Decknamen Gabriel beschützt er hilflose Frauen, die von Männern belästigt werden, während die Polizei keinen Finger rührt. Nun bittet ihn die Maklerin Alex Johnson (Kate Rodger) um Hilfe, denn ihr neuer Liebhaber Tony Angeleno (Cyril O´Reilly) hat ihren besten Freund Bob (Christopher Heldman) aus Eifersucht ermorden lassen. Nun belästigt er Alex wo er nur kann, John schreitet ein und kann Alex gerade so das Leben retten. Doch damit hat er sich einen mächtigen Feind gemacht, denn Tony engagiert Austin und seine Truppe, die sich mittlerweile als Söldner einen Ruf gemacht haben. Bald haben sie John und Alex aufgespürt.

Was für ein Gentleman, da hat John extra seinen Job für die Regierung an den Nagel gehängt, um nun die Frauenwelt vor den Übergriffen gewalttätiger Männer zu schützen. Nicht mal Geld scheint er für seine Dienste zu verlangen. Nebenbei hat John noch horente Computerkenntnisse, so hat er selbst einen intelligenten Computer namens Gertrud gebaut und programmiert. Mit ihm hat er Zugriff auf alle Polizeidateien und kann mittels Virtual Reality sogar in Kontakt mit seiner verstorbenen Frau treten. Schon diese Szenen sind reichlich doof und kitschig, aber desweiteren hält die Virtual Reality auch Trainingseinheiten für ihn parat. Da kann man dann auf irgendwelche großmäulige Gangster feuern, oder sich mit einem lächerlichen Ninja prügeln. Man hofft vergeblich auf ein Fünkchen Innovation, doch stattdessen gibt es Story und Charaktere von der Stange. Besonders Tony ist dabei ein schlechter Scherz, der zur Mafiafamilie seines Onkels Carmine (Grant James) gehört. Erst prügelt er auf Bob in seinem eigenen Restaurant ein, dann lässt er ihn ermorden. Nun verfolgt er Alex und will sie sogar mit Gewalt zu sich zwingen, seine anderen Geschäfte vernachlässigt er dafür, Somit gibt es in regelmäßigen Abständen Ärger mit Carmine.

Doch was "Massive Protection" nötig hätte, wäre eine gehörige Portion Action und Spannung. Besonders auf zweites muss man ganz verzichten, denn die Charaktere sind dermaßen uninteressant und die Story so vorhersehbar, dass es uns unmöglich gemacht wird hier mitzufiebern. Es ist auch gleich abzusehen, dass Alex und John sich ineinander verlieben. Denn nach einer unheimlich mies inszenierten Autoverfolgungsjagd versteckt er sie bei sich und bringt ihr mit Hilfe seines Virtual Reality Programms Schießen und Kämpfen bei. Derweil fährt Tony härtere Geschütze auf, denn er engagiert Söldner Austin, der seinen damaligen Schützling eliminieren soll. Wenn mal ein bisschen geprügelt oder geschossen wird, dann ist es auf unterirdischem Niveau, man sieht beide Darsteller deutlich aneinander vorbeischlagen. Bei den Schusswechseln steht man keine zwei Meter entfernt völlig ohne Deckung, aber die Schergen verfehlen ihr Ziel natürlich, während bei unserem Helden jeder Schuss sitzt. Mit sonderlich vielen Gegnern kriegt es John sowieso nicht zu tun, richtige Actionszenen bleiben somit aus. Ed Marinaro will man diese Rolle nicht so recht abkaufen, besonders seine Kampfübungen wirken lächerlich. Cyril O´Reilly (T.N.T. - Für immer in die Hölle, Black Dog) dagegen gibt einen brauchbaren Fiesling ab, Lee Majors (Ein Colt für alle Fälle, Piranhas II) macht seinem Ruf hier keine Ehre, auch Kate Rodger (Poison Ivy 2, Hell Mountain) agiert höchstens durchschnittlich.

In jeder Hinsicht und in jedem Element eine völlig belanglose Angelegenheit und zwischendurch gerne mal langatmig. Nicht wirklich schlecht, aber auch nicht weit davon entfernt, kann man sich daher sparen.

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