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Ein Rüstungskonzern forscht an B-Waffen, dabei werden einige Mitarbeiter mit einer Psychodroge infiziert. Um die von nun an hellseherischen Opfer unschädlich zu machen, heuert der Konzern fünf skrupellose Killer an, unter anderem Verve Helios, der frisch aus dem Knast raus ist. Verve bewegt sich in seiner Welt, die nicht nur von seinem brutalen Job geprägt ist, sondern vielmehr durch Drogen und sexuelle Ausschweifungen, was letztlich dazu führt, dass er immer mehr über das Ziel seiner Aufträge hinausschießt und "sein eigener Stil" für die Auftraggeber hinderlich ist. Langsam, aber sicher von seiner subjektiven Drogenwahrnehmung mit allen dazugehörenden Ausfällen vereinnahmt, wird er zum unkontrollierten Risiko und steht irgendwann selbst in der Schusslinie. Bei der Umsetzung hat Fabian Klatura einiges an Kameratricks und Effekten genutzt, aber da wird nicht wahllos auf die Pixeltube gedrückt, sondern eine drogengeschwängerte, teils düstere Atmosphäre geschaffen, die den harten Umgang der Protagonisten recht glaubhaft macht, selbst wenn die Story mit einer solchen Anzahl blutiger Morde für Düsseldorf etwas dick aufgetragen ist. Das macht jedoch wenig, interessant und zuweilen spannend ist die szenische Beschreibung des S/M-Brutalos, welcher sauber von Newcomer Philipp Schiemann dargestellt wird. Überhaupt fällt auf, wie wenig schlechte Darsteller "Cleaner" aufweist, besonders die gelungenen Dialoge überzeugen, da ist man von anderen Low-Budget-Produktionen oft anderes gewohnt. Hier ist die derbe Rauheit des Gezeigten authentisch, wie von der Straße eingefangen und nur manches gekünstelt. Vielen wird dieser Streifen zu sperrig sein, da er als Identifikationsfigur keinen heldenhaften Sympathieträger anbietet, glatte Unterhaltung ist "Cleaner" jedoch ohnehin nicht. Die SFX sind solide und können sich sehen lassen, leichte Abzüge gibt es für diverse Ballereien und Schlägereien, die nicht wirklich spannend choreografiert wurden. Trotzdem: Das, was z.B. Timo Rose mit Machwerken wie "Psycho Jack" nicht annähernd glaubhaft machte, wurde von Fabian Klatura exzellent in seinem Regiedebut präsentiert: Ein von Drogen zerfressener Looser, der sich mit seiner Zügellosigkeit selbst zugrunde richtet. Sehenswert düsteres aber auch zwischendrin erheiterndes Szenario.

Fazit: Tolles Regiedebut von Fabian Klatura, das nicht nur mit ausgebreiteter Gewalt, sondern genauso mit der visuellen Umsetzung und den Dialogen glänzt. 7/10 Punkten

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