Im Klub "Sugar Ray" trifft sich im Detroit der 30er Jahre die schwarze Bevölkerung, die Rang und Namen hat. Die lockere Atmosphäre im Club ist dem Gangsterboss Bugsy ein Dorn im Auge. Er versucht mit allen Mitteln, dem Klub das Geschäft zu vermiesen, doch dabei steht ihm der neue Juniorchef Quick im Wege.
1989 war Eddie Murphy auf dem Höhepunkt seiner Karriere und konnte offenbar machen, was er wollte und war wohl der Meinung zu höherem berufen zu sein, anders kann man Harlem Nights kaum beschreiben, ein Ausbund seines Egos mit leichtem Drang zum Höhenkoller. Mal die ersten Einblendungen des Intros rekapitulieren "Eddie Murphy Productions present, an Eddie Murphy Film, directed by Eddie Murphy, starring Eddie Murphy", wenn da mal nicht jemand einen cineastischen Samenstau abbauen mußte. Dazu kommt noch das Drehbuch, die Produktion und die Kaffeemaschine am Set hat er wahrscheinlich auch noch geputzt.
Das klingt jetzt zwar sarkastisch, aber so leid es mir tut, Harlem Nights ist ein ziemlich egozentrischer Murks, bei dem es kaum wundert, das der gute Eddie seither Abstand von solcherlei Projekten genommen hat. Die schwache Story wirkt wie eine Beta Version von Oceans Eleven in der Afro Variante. Das geht aber prinzipiell schon bei der eigenen Figur des Quick los, bei der man nie so richtig weiß, ob sie jetzt brutaler Gangster (Erschießung von Frau im Bett) oder sympathischer Dampfplapperer mit gutem Herzen sein soll.
Weder Fisch noch Fleisch ist der Humor des Streifens. Es gibt zwar wenige gute Momente, doch zu oft sind die Späße noch altbackener als die Zeit in der die ganze Plotte spielt. Richard Pryor wird dabei meist nur als Stichwortgeber genutzt, der Murphy die Bälle zuwirft, die dieser allerdings seltenst im Tor unterbringt. Da waren ja sogar Nebenfiguren, wie der halbblinde Croupier und die dicke Bordellmama sogar noch interessanter.
Zudem dauert die Schmalspurganovenposse mit knapp zwei Stunden einfach zu lang. Auch darf die Frage gestattet sein, wer den bitte hier das Zielpublikum sein sollte. Die einzigen Weißbrote, die hier vorkommen sind entweder schmierige Gangsterbosse oder korrupte Bullen, was sich an der Kinokasse selten als Erfolg erwies. Freunde des Humors werden mit ollen Kamellen bedient und die Fans actiongeladener Thriller müssen sich mit einer müden Story rumschlagen. Ich wird echt nicht schlau aus dem Ding.
3/10