Review

Ein klassisches B-Movie der späten 1940er Jahre, das zum einen durchaus kurzweilig zu unterhalten weiß und zum anderen Dokumentarfilm-Recycling betreibt.

Darum geht es:
Jean Preston macht sich auf die Suche nach ihrem Verlobten Greg Jones, der auf einer Safari verschollen ist. Ihre Suche beginnt sie in Akbar (Indien) zusammen mit ihrem Schwiegervater in spe (der auch gleichzeitig als Stimme aus dem Off den Erzähler mimt), Wayne Monroe (einem Freund, der auch ein persönliches Interesse an Jean hat) und dem "Professor" (einem kauzigen Wissenschaftler, der mehr Interesse an den Frauen des Landes als an seinen Wissensgebieten hat). In Akbar treffen sie den Verlobten nicht an, finden  aber eine erste Spur. Laut Auskunft eines Fremdenführers hat Greg einen Tigerangriff auf seine Expedition überlebt und sich dann einer Gruppe von Elfenbeinhändlern angeschlossen, die weiter nach Afrika gereist sind. Bevor aber Moya, der Fremdenführer, weiter berichten kann, wird er hinterrücks erschossen. Irgendeine Macht möchte verhindern, dass Jean ihren Verlobten findet. Um dem entstehenden Tumult zu entgehen, bricht die Reisegruppe schnell auf und reist mit dem Flugboot Richtung Afrika.
Dort angekommen engagiert die Gruppe auf Anraten des Gouverneurs den Abenteurer Gary Lambert und den Koch Gabby.
Lambert will eigentlich nichts mit Frauen zu tun haben, wird jedoch durch die Schießkünste Jeans überzeugt. Die Expedition steht aber unter keinem guten Stern, immer wieder erleben die Teilnehmer neue Hindernisse und Gefahren (Löwenangriffe, Wayne wird durch einen Pfeil getötet). Hinzu kommt die Legende von den weißen Amazonen, die in dem Gebiet herrschen sollen, in das die Expedition immer weiter vordringt. Genau dort aber hofft Jean ihren Verlobten zu finden.

Der Film dauert gerade mal eine knappe Stunde, bietet dafür aber jede Menge Action und Verwirrungen. Die Verwirrungen rühren aber eher daher, dass hier recht geschickt im Studio aufgenommene Szenen mit Passagen aus unterschiedlichen Dokumentarfilmen zusammengeschnitten wurden (hier hat Editor John F. Link Sr. einen guten Job getan). So lässt sich auch erklären, weshalb die Handlung in Indien beginnt, diesen Handlungsort dann aber rasch und unmotiviert wieder verlässt, um dann nach Afrika zu kommen. Bei den Dokumentarfilm-Passagen handelt es sich um Tieraufnahmen (inklusive eines Tiger- und Löwenangriffs sowie einer Löwenjagd) und ethnologische Aufnahmen, die das Leben und die Sitten fremder Völker beleuchten. Aus heutiger Perspektive bekommt m an einen guten Eindruck, wie man in den 1940er Jahren die Welt jenseits der "Zivilisation" gesehen hat.
Die Handlung ist dichtgedrängt, was bei 60 Minuten Spielzeit auch nicht verwunderlich ist. So müssen die Charaktere weitgehend oberflächlich bleiben, die sich anbahnende Romanze zwischen Jean und dem Abenteurer Gary sich auf Andeutungen beschränken. Auch die titelgebenden Amazonen tauchen erst im letzten Akt des Films auf, wobei sie wenig bedrohlich erscheinen und auf die Hilfe der ankommenden Expedition angewiesen sind.
Die Schauspieler mühen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten redlich den Charakteren Ausdruck zu verleihen, insbesondere Wilson Benge als "Professor", wobei selbst die von ihm angestoßenen Gags nicht ausgespielt werden können.
Alles in allem liefert Edward Finney einen soliden B-Abenteuerfilm ab, der auch den Wunsch des Publikums befriedigt, fremde Völker und Sensationen zu sehen, ohne wirklich das Studio zu verlassen. Die Ortswechsel, bei denen auf die drehende Erdkugel geblendet wird, bis das neue Land in den Blick kommt, erinnern ein wenig an die Ortwechsel in Indiana Jones (aber schließlich hat Spielberg sich von solchen Filmen ja asuch inspirieren lassen).

Details
Ähnliche Filme