Review

Eines Tages geht in der Nähe einer kleinen amerikanischen Stadt ein seltsames, schraubenförmiges Flugobjekt zu Boden und bohrt sich in die Erde, so dass nur noch das scheibenförmige Oberteil zu sehen ist. Dem UFO entsteigen einige uniformierte, humanoide Aliens, die sorgfältig die nähere Umgebung erkunden. Als sich ihnen ein bellender Hund nähert, feuert einer der Außerirdischen mit einer Art Laserwaffe auf das Tier, von dem nur noch das Skelett übrigbleibt. An Bord des Raumschiffes befindet sich auch noch ein seltsames Lebewesen, Gargon genannt. Die Gargons, die in kürzester Zeit zu riesigen Ungeheuern heranwachsen, dienen den Aliens auf ihrem Heimatplaneten als Nutztiere. Die Fremdlinge haben die Absicht, die Erde als Weide-Planet für die Gargons zu nutzen: "It is necessary as a reserve food supply for our people!" Das Schicksal der menschlichen Rasse ist ihnen dabei gleichgültig. Doch Derek, einer der Aliens, wird von Skrupeln geplagt. Er will die sichere Vernichtung der Menschheit verhindern. Da der Anführer aber seinen Befehl ausführen will, flüchtet Derek, um die Menschen zu warnen. Während die Fremden zu ihrem Planeten zurückfliegen, um die Invasion vorzubereiten, wird Thor abkommandiert, um Derek zurückzuholen oder zu töten. Mit Hilfe der Hundemarke hat Derek inzwischen die Besitzer des Tieres ausfindig gemacht und Kontakt zu ihnen aufgenommen. Der Hund gehörte der jungen Betty Morgan und ihrem Großvater, die Derek nichtsahnend ihre Gastfreundschaft anbieten. Als Betty von Derek wissen will, wie ihr Hund gestorben sei, fragt dieser verdutzt: "You are not familiar with the focusing desintegrator ray?!" Dann führt er sie an die Stelle, an der der Hund starb, verrät ihr aber nicht, von wo er kommt.
Thor ist inzwischen auf Dereks Spur. Mit seiner Strahlenwaffe tötet er einen Autofahrer, der ihn in die Stadt mitgenommen hatte und einen Tankwart, der seine Fragen nicht beantworten wollte. Von den Beiden bleiben nur die Skelette zurück. Dann macht er eine Freundin von Betty ausfindig und tötet sie ebenfalls, als sie sich weigert, den Aufenthaltsort von Betty und Derek zu verraten. Als Betty vom Tode ihre Freundin erfährt, offenbart Derek ihr seine Herkunft. Gemeinsam suchen sie die Polizei auf, um die Behörden vor Thor und der drohenden Invasion zu warnen. Der hat inzwischen ihre Spur wiedergefunden und die beiden bis zur Polizei verfolgt. Hier kommt es zu einer Schießerei, bei der Thor angeschossen wird. Er kann aber entkommen und zwingt Betty und Derek, ihn zu einem Arzt zu bringen. Als dieser die Kugel aus Thors Arm entfernt, wird Thor ohnmächtig. Der Arzt, Betty und Derek nutzen diesen Augeblick und flüchten zur Polizei zurück. Thor rappelt sich aber schon bald wieder auf und fährt zum Landeplatz des UFOs. Dort sind inzwischen auch ein Reporter und ein Polizist eingetroffen. Der Polizist wird von dem inzwischen riesigen Gargon getötet, während der Reporter entkommen kann. Thor verfolgt ihn, kommt aber mit seinem Wagen von der Straße ab. Er überlebt den Unfall, wird aber verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Bei dem Unfall verliert er zudem seine Waffe, die wenig später von Derek gefunden wird. Inzwischen ist ein Suchtrupp zusammengestellt worden, um das Monster ausfindig zu machen. Nachdem das Monster einige Männer des Suchtrupps getötet hat, gelingt es Derek, das Biest mit Thors Waffe zu vernichten.
Unterdessen sind die Aliens wieder auf der Erde gelandet, während eine ganze Raumschiffarmada mit Gargonen im Anflug auf unseren Planeten ist. Derek holt Thor aus dem Krankenhaus und fährt mit ihm zum Landeplatz. Er täuscht vor, sich zu ergeben und mit den anderen in seine Heimat zurückkehren zu wollen. Er begibt sich an Bord des Raumschiffes und dank eines Tricks gelingt es ihm, die anfliegende Flotte vom Kurs abzubringen und zu vernichten. Er selbst und die anderen Teenagers From Outer Space kommen bei dieser Aktion ebenfalls ums Leben. Die Erde ist dank Dereks selbstloser Tat gerettet...
TEENAGERS FROM OUTER SPACE - großartiger Titel, bescheidener Film - so könnte die kurz gefasste Charakterisierung dieser One-Man-Show des erstaunlichen Tom Graeff lauten. Graeff, der für seinen Film eine Riege weitgehend unbekannter, lokaler Darsteller verpflichtete, von denen nur wenige professionelle Schauspieler waren, übte nicht nur die wichtigsten Funktionen hinter der Kamera aus, sondern ist auch noch in der Rolle des Zeitungsreporters zu sehen. Unter diesen Umständen ist die technisch durchaus professionelle Amateur-Produktion wirklich bemerkenswert und zu Recht noch nicht in Vergessenheit geraten.
Die Geschichte über Liebe auf den ersten Blick und einen Fremden in einem fremden Land ist flott erzählt und man fühlt sich aufgrund der ständig Hin und Her wogenden Handlung fast in ein typisches, hektisches Filmserial aus den 50er Jahren versetzt. Die unerfahrenen Darsteller bewältigen ihre Rollen zumeist recht gut, wobei vor allem David Love als leicht überforderter, permanent verblüffter außerirdischer Besucher überzeugt (Ursula Pearson zufolge war Love auch im wahren Leben etwas unterbelichtet). Die charmante (wenn auch etwas zu dürre) Dawn Anderson bringt eine erfrischende Natürlichkeit ins Spiel, auch wenn sie in der Rolle des naiven Kleinstadt-Girls manchmal etwas übertreibt und ihre Stimme auf Dauer etwas anstrengend wird. Bryan Grant in der Rolle des Thor gibt einen extrem grimmigen Bösewicht mit perfektem "bösen Blick" und grollender Stimme, während Harvey B. Dunn (bekannt (?!) aus Ed Wood Filmen) den gutmütigen Opa etwas arg gutmütig anlegt.
Bei der Ausstattung und den "Spezialeffekten" musste Graeff aufgrund von Geldmangel deutliche Abstriche machen, was dem Film dann stellenweise doch sehr zusetzt. Vor allem das "Monster", ein optisch vergrößerter Hummer, der wie ein Scherenschnitt in das Filmbild kopiert wurde und ein absolut albernes Geheul ausstößt, ist eine hochkarätige Lachnummer. Zum Glück wird über das Monster nur viel geredet, im Bild ist es indessen kaum zu sehen. Die Aliens, nach eigenen Worten eine "supreme race", stecken in gewöhnlichen Overalls, die mit einigen Streifen Klebeband in Uniformen verwandelt wurden. Dazu tragen sie weiße Turnschuhe und sehr irdisch aussehende Jet-Helme mit Sauerstoffmaske. Der oberirdische Teil ihres Raumschiffes sieht von außen ziemlich primitiv und zerbrechlich aus und im innern ist es beängstigend eng und spartanisch. Von Derek erfahren wir dann auch noch ein paar Einzelheiten über das Leben auf seinem scheinbar diktatorisch regierten Heimatplaneten: "We live like parts of a machine, we don't know our fathers or mothers, we're raised in cubicles, the sick and the older are put to death... Once there was happiness and love! " Der Anführer der Aliens sieht darin allerdings "the one and only way to maintain the supreme race! "
Mehrfach sind im Film Zeitungsschlagzeilen eingeblendet, wie z.B.: "Extra: The Hollywood Journal: Search Party Attacked By Monster", wobei die Meldungen neben den Headlines immer gleich bleiben!
Nach unbestätigten Angaben von Ursula Pearson, der Ehefrau von Co-Produzent Bryan G. Pearson, soll der Film etwa $ 5.000 gekostet und Graeff später $25.000 von Warner Bros. für die Vertriebsrechte erhalten haben.
In Deutschland wurde der Film bisher nicht offiziell aufgeführt, während er in den USA seit Jahren auf Video und nun DVD kursiert. Die Australische DVD verfügt über ein sehr gutes s/w-Bild und wurde mit einem knalligen Cover aber ohne irgendwelche Extras veröffentlicht.

TOM GRAEFF
wurde laut Informationen der Internetseite "Daddy-O's Drive-In Dirt!" (http://www.mst3 kinfo.com/daddyo/di_404.html) etwa 1930 als Thomas Lockyear Graeff geboren. Ein Filmstudium an der UCLA beendete er 1952 erfolgreich. Angeblich hat er im Jahre 1962 eine große Anzeige in der L. A. Times veröffentlicht, in der er sich als "the second Christ" bezeichnete. 1968 veröffentlichte er eine andere Anzeige im Fachblatt Variety, in der er den baldigen Produktionsbeginn eines Filmes Namens ORF unter der Regie von Carl Reiner ankündigte. Der wusste allerdings nichts von einem solchen Projekt und erwirkte rechtliche Schritte gegen Graeff. Nach TEENAGERS FROM OUTER SPACE inszenierte dieser keinen weiteren Film mehr. Im Zusammenhang mit einem Film taucht sein Name nur noch einmal, im Jahre 1965 auf, und zwar in den Credits von David L. Hewitts WIZARD OF MARS, wo er als Editor gelistet wird. "Irgendwann" in den späten 60er Jahren ist Graeff dann angeblich gestorben.

DAVID LOVE
der gewiss ein Pseudonym benutzte, war laut Daddy-O der intime Freund von Tom Graeff. Was aus ihm nach dem Film geworden ist, ist nicht bekannt.

HARVEY B. DUNN
wurde laut IMDb am 19. 8. 1894 in South Dakota geboren. Er spielte in den 50er Jahre kleinere Rollen in einigen B-Filmen, u.a. in Vengeance Valley (51), Dragon's Gold (54) und Last of the Badmen (57). Außerdem wirkte er in folgenden Ed Wood Filmen mit: The Crossroad Avenger: The Adventures of the Tucson Kid (53 / 25 Min. TV-Film), Bride of the Monster (55), Night of the Ghouls (59) und The Sinister Urge (61). Daneben war er auch in einigen TV-Produktionen zu sehen. Er starb am 21.2.1968.

TEENAGE HOODLUMS FROM ANOTHER WORLD ON A HORRENDOUS
RAY-GUN RAMPAGE! (Plakat)
THRILL-CRAZED SPACE KIDS BLASTING THE FLESH OFF HUMANS! (Plakat)
BEFORE...A BEAUTIFUL GIRL. ONE MOMENT LATER...A SKELETON! (Plakat)
AN ALIEN TEENAGE LOVE AFFAIR IN THE MIDST OF A WORLD DOMINATION ATTEMPT, THAT HAS IT ALL. (Video)

Details
Ähnliche Filme