Der Titel des Films "Teenagers from Outer Space" ist ein wenig irreführend, denn die meisten der außerirdischen Besucher, die zu Beginn und am Ende des Films ihre (klassische) fliegende Untertasse verlassen, hat doch schon deutlich das Teenageralter verlassen. Nichtsdestotrotz ist der Film, dessen Alternativtitel "The Ray Gun Terror" schon besser passt, durchaus unterhaltsam, vor allem wenn man auf trashige Science-Fiction Unterhaltung der 1950er und 1960er Jahre steht.
Die Geschichte ist schnell erzählt. Nachdem zu Beginn ein Astronom vermeintlich etwas in seinem Observatorium gesehen hat, landet kurz darauf tatsächlich eine fliegende Untertasse in der Nähe einer amerikanischen Kleinstadt. Man ist als Zuschauer erstaunt, wieviele Männer aus dem doch eher kleinen Raumschiff aussteigen. Sie sprechen miteinander Englisch (!), was später die Kommunikation mit den Erdbewohnern vereinfachen wird, und benutzen Kisten und Geräte, die aussehen, als hätte man sie aus dem nächsten Eisenwarenhandel herausgeholt. Ein Hund erlebt die Landung der Außerirdischen und wird kurz darauf mit einer Strahlenpistole (der "Ray Gun") desintegriert - von ihm bleibt nur sein Skelett übrig. Diese Strahlenpistole wird auch noch manchem Erdenbürger zum Verhängnis und verrät einiges über die wahren Absichten der Außerirdischen. Sie benötigen die Erde, um hier eine von ihnen bevorzugte Nahrung, die "Gargons" anzusiedeln. Diese sind Hummern nicht ähnlich und erreichen mit der Zeit monströse Ausmaße. Als Nahrung soll ihnen die Flora und Fauna der Erde samt ihren Bewohnern dienen. Ein junger Außerirdischer namens Derek ist mit dem Vorgehen nicht einverstanden und flieht schließlich in die nahe Stadt. Thor, ein wirklich fieser Geselle, setzt sich auf seine Fersen und hinterlässt eine Spur von Skeletten. Derek findet aber in der Stadt Freunde. Zusammen stellen sie sich dem Treiben der Außerirdischen entgegen.
Regiesseur, Produzent und Drehbuchschreiber Tom Graeff stand nur ein sehr bescheidenes Budget zur Verfügung (in diversen
Foren ist von $ 5000 bis $ 14000 die Rede), Tricks und Effekte sind also entsprechend, haben aber auch ihren gewissen Charme (z.B. der Schattenschnitt eines Hummers, der einen Gargon darstellen soll). Auch bei den Schauspielern musste Graeff sparen, er selbst übernahm sogar eine kleinere Rolle. Die meisten erreichen nur Laienspielniveau und sind heute in der Regel vergessen. Am besten hat mir noch Harvey B. Dunn als tapsig naiver Großvater, der immer müde zu sein scheint, gefallen. Er nimmt Derek (gespielt von David Love) ohne große Nachfragen bei sich auf, selbst wenn dieser in naher Zukunft keine Miete für das freie Zimmer bezahlen kann.
Naiv sind viele der Dialoge, daher wahrscheinlich auch so unterhaltsam.
Hier ein paar Beispiele:
Derek: You make me angry. But I like you very much.
Captain: We are the supreme race. We have the supreme weapons.
Derek: Betty, when you learn where I'm from, well... you will not understand
but, I hope it will not make any difference between us because...
Betty: I don't care where your from. I don't understand all this, but somehow I
feel that I've always known you. That we've never been apart!
Wie gesagt, wer trashige Science-Fiction Unterhaltung mag und nicht vor der englischen Sprache zurückschreckt (eine Übersetzung gibt es nicht), der wird sich durchaus von dem Film unterhalten lassen.
Aber Vorsicht vor der "Ray Gun"...