Die Story, von der "Dead Meat" handelt, ist schnell erzählt, denn das Drehbuch wirkt wie ein billiger Verschnitt von "Das Schweigen Der Lämmer". Ein obsessiver Psychokiller "arbeitet" im Keller seines abgedunkelten Hauses, in das er unter verschiedenen Vorwänden die unterschiedlichsten Leute lockt. Liegen die erst einmal gefesselt auf seiner Schlachtbank, entwendet er ihnen einige Körperteile, um sie an seine geliebten Piranhas zu verfüttern. Die Polizei versucht indessen in enger werdenden, konzentrischen Kreisen den Killer aufzuspüren und zum Schluss steht der Showdown vor Ort an, zu dem ein etwas wirrer Plottwist gehört. Das hört sich allerdings spektakulärer an, als es denn anzusehen ist, denn in alter H.G. Lewis-Manier ist dies ein billiger C-Movie, wie er im Buche steht. Eine wirkliche Dramaturgie gibt es nicht, ebenso lapidar sind die Auseinandersetzungen geführt und die zahlreichen Blutszenen sind schlicht und ergreifend, jedoch fast nie als wirkliche Splatterszenen mit tatsächlichen SFX umgesetzt. Natürlich wird da schon mal ein unecht aussehender Kopf im Wäschetrockner aufbereitet oder ein Opfer mit dem Pizzaschneider zerteilt, ganz nach dem Geschmack der putzigen Fische. Die sind, sofern sie denn Menschen anfallen, von Plastikstuntfischen gedoubelt, immerhin spielen die auch auch eine nicht unbedeutende Rolle. An bizarren Ideen fehlt es Tom Vollmann also nicht, genau wie der o.g. Splatterpionier schafft er es damit, für einige Lacher zu sorgen, vorausgesetzt, man mag solchen Trash. Immerhin sind die Darsteller schon deutlich erwachsen und keine Halbwüchsigen, die schreiend durch den Wald rennen, während das Kunstblut umverteilt wird, wie so oft in Amateurfilmen. Die Dialoge sind natürlich alles andere als oscarverdächtig, besonders Simons Monologe mit seinen Aquariumfreunden sind wenig gehaltvoll, doch ausgebreitet, da wird schon mal ein Vortrag mit "weiteres Gespräch zwischen Simon und den Fischen" untertitelt. Die Ermittler dagegen mit ihrer rüpelhaften Art erinnern als drittklassige Hardboiled-Verschnitte an die aus "Necro Files", ohne deren grelles Potential zu besitzen. Die Idee, dass der "Senses Taker" seinen Opfern die Sinnesorgane entwendet ist gar nicht mal so schlecht, die Inszenierung wiederum macht daraus wenig, außer für Leute, die auf Ultra-Low-Budget-Streifen stehen und den beeindruckenden Wortschatz an Kraftausdrücken zu schätzen wissen. Jene Klientel mit schlechtem Geschmack wird sicher auch Freude an kleinen Details haben, egal ob ein Videoblättchen mit "Nekromantik" als Titel gezeigt wird oder ein Bibelverkäufer mit seinen heiligen Schriften malträtiert wird. Spannende Unterhaltung ist das über die meiste Zeit leider nicht, die dialoglastige Erzählweise ist sogar recht anstrengend, zumal dann, wenn das Bild grottig bis ungewollt farbverfremdet und der Ton dumpf und verrauscht im Wechsel ist. Immerhin nimmt sich das Team um Tom Vollmann selbst nicht ernst, der Zuschauer sollte dies auch nicht.
Fazit: Mittelmäßiger, schräger Amateur-Trash. Als hätte H.G.Lewis 1993 ein Comeback versucht, ohne an technischem Know-How dazugelernt zu haben. Vom Hocker haut das zu der Zeit wohl nur noch Trash-Hardliner. 3/10 Punkten