Wer ein Ungeheuer wie Halle Berry als CAT WOMAN über die Dächer krauchen lässt, der muss nicht mehr alle Steine auf der Schleuder haben. Und nicht von ungefähr wird hier bei Uderzo zitiert, denn derjenige welcher, der große Saisonverbrecher Sommer 2004, ist sein Landsmann: Pitof. Warum es diesen Pitof nach seinem formidablen „Vidocq“ (Frankreich, 2001) ins Land der arg begrenzten Möglichkeiten verschlagen hat, auch dass mag man einer geistigen Verwirrung zuschreiben, als deren Produkt sich sein jüngstes Werk nun so ungeniert die Bahnen bricht. Selbst die in die schlichte Rachestory eingeschriebene Satire auf Schönheitskult- und Jugendwahn verkommt zum aufgesetztem Humbug. Mein Gott, was für ein Gurke! Da erträgt man nun die an für sich unerträglichen Gesichtsmuskelspasmen der Frau Berry für fast eine Stunde, nur um schließlich festzustellen, dass selbst unterm Lederkostümchen nichts besser wird. CAT WOMAN 04 – mit ihren albernen Diamantenkrallen, ihrer blöden Haube und ihrem pseudolasziven Hüftschwung – ist nicht mehr als ein Feuchtraum für Neunjährige. Keine Andeutung von einem auf sanften Pfoten schleichenden Wahnsinn, keine Manie, keine Leidenschaft, keine Ambiguität, nicht einmal die Andeutung eines Spiels mit dem Feuer – da würde dieses für die nachträgliche Modelkit- und Spielkonsolen-Auswertung zurechtgeschmückte Plastikpüppchen wahrscheinlich zu schnell auf sein tatsächliches Häufchen Elend zusammenschmelzen. Und selbst wenn dieses Machwerk seine Zuschauern eine Pause von der unterirdischen Darbietung seiner Protagonisten gönnt, wenn uns also der Computer wieder allerhand unmögliche Action, Dächersprung und Knochenverbiegerei vorrechnen soll, kommt unterm Strich hier nicht mal eine Nullnummer raus. Pitof go home. Und mach “Vidocq 2”, meinetwegen. 2/10