Kontroll (2003)

Der allgemeinen Begeisterung für diesen ungarischen Beitrag kann ich mich leider nicht anschließen.
Erwartungen hatte ich schon einige nach den guten Kritiken und Lobeshymnen.
Erfüllen konnte sie der Film dann jedoch nicht.

Die Story wirkt ziemlich interessant und bring auch einiges an Potential mit.
Nur muss man für eine interessante Story auch ein interessantes Drehbuch haben, was hier offensichtlich größtenteils gefehlt hat.

Erwartet habe ich einen spannenden Thriller, den ich aber nicht bekam.
Als Thriller würde ich diesen Film auch nicht bezeichnen, als was dann weiß ich aber nicht.

Was dem Film fehlt ist ganz klar die Spannung und der Reiz an der Story den noch „Se7en“ oder „Die purpurnen Flüsse“ ausgemacht hat.
Zwar vermag der Film teilweise spannend zu werden, bringt sich dann aber selbst ins straucheln und verflacht wieder.
Die Story mit dem Psychopath vernachlässigt man leider total, hatte man hier doch eine unheimliche und mysteriöse Person.


Im Prinzip sieht man immer nur dasselbe und zwar die Kontrolleure wie sie ihrer Arbeit nachgehen. Zwischenzeitlich gibt es ein paar Ereignisse die halt nur stellenweise Ansätze von Spannung mitbringen.

Wirklich gut gelungen sind aber auch eben diese alltäglichen Arbeiten der Kontrolleure.
Teils ziemlich lustig und vollgespickt mit schwarzem Humor, können diese Stellen durchaus voll und ganz überzeugen.

Die Optik ist ebenfalls durchweg gut gelungen, schön dreckig, dunkel und mit der ungarischen Metro hat man eine perfekte Location, was ein gut passender Score wunderbar unterstreicht.

Getragen wird der Film von seinen guten und sympathischen Hauptdarstellern.
Keiner der Protagonisten fällt schlecht auf was man dem Film nicht unbedingt zuzutrauen vermag.
Alle zusammen liebenswerte Loser ;) (im positiven Sinn)

Zu sagen bleibt das man es hier keinesfalls mit einem schlechten Film zu tun hat.
Der Film ist oberer durchschnitt, aber leider auch nicht mehr.
Nimród Antal hat ordentlich inszeniert aber es einfach nicht geschafft die teilweise ansteigende Spannung zu erhöhen und zu halten.

Vielleicht liegt es aber auch nur an mir das ich von guten Thrillern und Filmen mit einer dichten Atmosphäre verwöhnt bin…


Fazit:

Interessante Story, dreckig, schwarzer Humor, tolle Location, gute Darsteller.
Hört sich alles bestens an, bleibt es am Ende aber nicht mehr so ganz.
Mir persönlich hat eine dichtere Atmosphäre und mehr Spannung gefehlt.
Ich schreib diese Probleme dem Drehbuch zu, was offensichtlich nicht ausgereift war.
Vom Potential her war einiges mehr drin…schade…


Wertung 6 / 10