Drei Freunde sind beim Eisangeln, als einer von ihnen, Tom Kempton, allein mit dem Schneemobil einen Unfall im Wald hat. Er schafft es zu einer verlassenen Hütte, in der ihn zwei Schwestern nur allzu gastfreundlich aufnehmen. Doch der Schein trügt und schon in Kürze befindet er sich als Geisel in den Fängen der beiden Hinterwäldlerinnen. Die eine der beiden sieht also nicht zufällig der Psychopathin aus "Misery" zum Verwechseln ähnlich, ihre nicht minder seltsame Schwester hält sich dagegen für eine Ballerina. Der Comiczeichner versucht es auf die charmante Art, sich aus den Fängen der Schreckschrauben zu befreien und auch das aus Stephen Kings Schocker bekannte Abhacken der äußeren Gliedmaßen darf nicht fehlen, leider sehen die Finger wie aus Marzipan aus. Doch es soll anders kommen, als es zunächst aussieht, denn die Story macht noch ein paar Sprünge, die etwas episodenhaft wirken. Das Thema ist eigentlich die kannibalische Familie über mehrere Generationen, deren Geheimnis Tom allmählich auf die Spur kommt. Das neugierige Schnüffelspiel des storysuchenden Hollywoodfilmemachers entfaltet sich erst zehn Jahre später zu einem Thriller, der nicht gerade spannend ist und leider auch nicht immer originell. Eher zusammengewürfelt erscheint das Drehbuch, das durch die Umschwünge keinen Ansatz richtig auskostet, der Zuschauer bekommt infolge dessen ständig halbfertige Produkte serviert. Statt sich auf eine grundlegende Spannungskurve und wenige glaubwürdige Bösewichte zu konzentrieren, scheitert der Versuch, neben der psychopathischen Killerin Vanessa noch Toms Modell Clara verdächtig zu machen und deren Sohn ebenfalls nicht richtig ticken zu lassen bis zu allem Überfluss auch noch der böse Bruder aus dem Knast entlassen wird. Weniger wäre da mehr gewesen, denn die Figuren müssen sich als Abziehbildchen begnügen, in der Atmosphäre, die lange Zeit einem Fernsehthriller gleicht, ist der Betrachter dem Gezeigten immer eine Nasenlänge voraus. Die Psychoterrorszenen wirken aufgesetzt, "Mayhem" enthält nur wenige etwas dramatische Momente, die finale Gefühlsduselei bei der Familienzusammenführung der Psychos sowie die Dialoge werden da passend schlimm. Die deutsche Synchro ist ohnehin kein Highlight, die Schauspieler agieren auf gefälligem TV-Niveau. Damit kommt Regisseur John D. Hancock nicht annähernd an seine Arbeit zu der Serie "Twilight Zone" heran, an die ungleich besseren "Misery" oder "Hide And Seek" sowieso nicht.
Fazit: Viele Ansätze verderben den Brei. Lustlos wurde nicht einer ausgereizt, sondern alles schlicht runtergekurbelt. 3/10 Punkten