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Im Zuge von "Wayne's World" und der auf MTV zelebrierten Zottelhaarkomik, war es nur eine Frage der Zeit, dass Filme kommen werden, die auf den fahrenden Heavy-Metal-Klamauk aufspringen werden. "Airheads" ist einer von den Nachzüglern. Und ein recht anständiges Projekt, schließlich hatte Regisseur Michael Lehmann hier seine Finger im Spiel.

Doch mal langsam. Sicherlich ist nicht von der Hand zu weisen, dass das Drehbuch eine Klischeegranate aller erster Güte ist. Die Aufdeckung der Streber-und-Lackfrisur-Vergangenheit des sonst so rüpelhaften Lead-Sängers der Metal-Combo ist genauso ein fader Standardgag, wie die ständig im Storyfluss störenden Beziehungskisten. Doch zum Glück nehmen diese nur ein Minimum der Handlung ein, und der rest ist anarchische Musikbusiness-Satire ohne feine Attitüde, dafür mit dem Holzhammer. Die Fronten sind klar: Die debilen Musiker sind die Guten, die Plattenbosse sind die Bösen. So soll's sein!

Und da wären wir schon bei der großen Stärke des Films: Die Besetzung. "Airheads" hätte sicherlich nicht so funktioniert würde er nicht mit einem beachtlichen Cast aufwarten. Als da wären: Brendan Fraser, Steve Buscemi (als Pantera-Parodie) und Adam Sandler als die Band "The Lone Rangers". Die stärkste Rolle hat wohl Joe Mantegna als der Rock 'N Roll-Romantiker Ian. Außerdem haben wir es hier mit Michael Richards, der eh immer eine Freude ist, David Arquette, Ernie Hudson, dem verstorbene Chris Farley, Michael McKean, Harold Ramis, Judd Nelson, Nina Siemaszo und ein paar netten Cameos zu tun. Denn auch die Größen aus der Heavy-Metal-Szene schauen für vergnügt-ironische Kurzauftritte vorbei: Lemmy, der Howard Stern-Sidekick John Melendez, Rob Zombie; sogar Beavis und Butthead mischen mit.

Die Story ist prinzipiell eine kleine Parodie auf den klassischen Geiselnahmethriller "Hundstage". Die Band besetzt den örtlichen Metal-Radiosender und zwingt sie mit Tobascosaucen-Pistolen dazu, ihr Demoband zu spielen. Die Situation gerät außer Kontrolle, und schon bald hat die etwas unterbelichtete Band es mit einer ganzen Polizei-Armada zu tun. Währenddessen geraten die "Lone Rangers" zum Medienspektakel und werden, ohne ihr Wissen, bereits als Rockstars gefeiert. Fehlt nur noch der passende Plattenvertrag zur Erfüllung all ihrer Träume...

"Airheads" hat wirklich gute Qualitäten, die Witze sind gut gestreut. Alles in allem ist der Film wirklich sehr unterhaltsam. So unterhaltsam, dass er locker sämtliche Wehrmutstropfen in Sachen Drehbuch wett machen kann. Es ist die geschickte Hand von Regisseur Lehmann, der den schrägen Film doch zum Erfolg geführt hat. "Rock 'N Roll!"

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