Für Ed (Brendan Fehr) ist die Videokamera sein ein und alles. Seit seiner Jugend hat er sich mit nichts anderem beschäftigt, als Szenen aus dem Alltag aufzunehmen und zu archivieren. Während sein dauernotgeiler Bruder Cooper (Chris Klein) alles vögelt, was ihm vor die Latz kommt, ist Ed das genaue Gegenteil: Erst eine Freundin hatte er in seinem Leben. Und mit ihr gerät er in eine Krise - sie schläft mit seinem besten Freund vor laufender Kamera! Ed beendet die Beziehung und schwört sich, nie wieder eine Kamera anzufassen. Als er durch die Trauer auch noch kurz vor der Kündigung seines Jobs steht, kommt sein Geburtstag alles andere als passend. Zur Aufheiterung will Cooper ihm eine Frau und viel Sex klar machen. Er schleppt den Widerwilligen an den Haaren mit. Doch das Wochenende nimmt nicht den gewollten Verlauf. Die beiden schlittern von Katastrophe zu Katastrophe...
Man muss schon zugeben:
"Mein verschärftes Wochenende" ist albern, die Witze gaaanz weit unter der Gürtellinie, klischee-beladene Charakter und pralle Möpse so weit das Auge reicht, und alles davon hat man irgendwann schon irgendwie mal gesehen. Und trotzdem - Der Streifen rockt. Bis auf einige Patzer (z.b. " eingestickter Name im Hemd" oder "Zweite Furz-Begegnung im Fahrstuhl") ist hier alles ohne Längen sehr unterhaltsam geraten, vorausgesetzt man steht auf den typischen "American Pie"-Humor.
Und, nein - Ich fahre keinen frisierten Stinke-Roller mit Unterbodenbeleuchtung und habe sogar einen (staatlich anerkannten) Schulabschluss. Es soll ja auch wirklich Menschen geben, die Ottos "Sieben Zwerge" oder das Rumgeschwuchtele in "Traumschiff Surprise" mögen (obwohl das alles nur Legenden sind, von denen ich mal hörte). Damit komme ich auch nicht klar, aber jedem das seine.
Positiv von der Masse abheben tut sich der Film mit den dazwischengeschnittenen YouTube-Videos. Das ganze Intro besteht nur als ein Zusammenschnitt solcher, bei denen es meistens etwas auf die Fresse oder in die Eier gibt. Oder auch Vögeleien sämtlicher Tierarten untereinander. Diese Clips tauchen später immer wieder auf und sollen Ed´s momentane Gefühlslage darstellen. Lustig.
Als Genre-Fan von vorpubertären Rotz hat man nicht viel zu meckern. Unter der hohen Gag-Dichte sind nur wenige Kopfschüttler zu finden, der unauffällige Soundtrack ist bestenfalls magerer Durchschnitt. Kein Sum 41, kein Green Day. Nur durchschnittliche Punk-Mucke, die nicht im Ohr hängen bleiben wird.
Chris Klein mit seiner penetranten Geilo-Art geht dem Zuschauer mit zunehmender Spielzeit auch immer mehr auf den Senkel.
Sicherlich gibt es sehr viele Komödien, die fünfhundert mal niveauvoller sind, als dieser Mix aus aneinandergereihten Fick- und Fäkalwitzen. Jeder sollte das mit seinem Gewissen ausmachen, ob er sich so etwas freiwillig anschauen kann, ohne Plaque auf die Zähne zu bekommen.
Mir hat´s gefallen.
Aber genug der Worte, ich geh mich jetzt für meinen IQ eine Runde schämen oder vielleicht schmeiß ich mich gleich vor einen Zug.
8/10