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Ohauahauaha. Wes Craven macht nen Wehrwolf-Film. Geht gar nicht. Das war noch nicht mal mehr Trash.

Craven hat in der Vergangenheit ab und an mal einen guten Film hingelegt. Anfang der 70er-Jahre stellte sein LAST HOUSE ON THE LEFT zusammen mit Romeros NIGHT OF THE LIVING DEAD und Hoopers THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE das Genre auf den Kopf. Terror und anarchisches Kino hielt Einzug in das Horror-Genre, welches immer noch durch wehende Vorhänge und Dracula betsimmt wurde. Mit THE HILLS HAVE EYES folgte ein ordentlicher Vertreter des Genres mit ähnlich apokalyptischen Zügen. Seine Filme unterhielten nicht, sie verstörten. Dann kam Anfang der 80er sein größter Erfolg A NIGHTMARE ON ELM STREET, der tatsächlich gut inszeniert war und funktionierte. Das war 1984. Erst 12 Jahre später gelang es ihm mit SCREAM einen wunderbar selbstreflexiven Film über das von ihm mit entwickelte Slasher-Genre zu machen. Ähnlich wie ein Tarrantino ging er aber mit sehr viel Respekt und Versiertheit mit dem Genre um und schuf einen wirklich unterhaltsamen, spannenden und ob seiner Hinweise lustigen Vertreter des Genres.

Das war 1996. Nun haben wir 2005 und es folgt CURSED. Der Film hat eine unruhige Entstehungsgeschichte, wurde runtergeschnitten, zensiert, verändert, nachgedreht etc. Und all das sieht man diesem Schrott auch an. Das geht GAR nicht. Schlechtes Timing, null Spannung, Knalltüten-Chargen (immerhin Christina Ricci), ganz miese CGI und der permanente Versuch, den Zuschauer mit billigen Taschenspielertricks von der mangelnden Story abzulenken (Jeder kennt das: Frau alleine im Haus, die Dielen knarren, das Licht fält aus, plötzlich ein Musik-Crescendo, ein schneller Schnitt, ein Shock und es war dann doch nur der beste Freund, der die Darstellerin regelrecht anspringt, um ihr "was sagen zu wollen", oder es war die Katze hinterm Vorhang. In diesem Film alle 2 Minuten).

Billiges Angebiedere an die Genre-Fans, indem in einer Disco Hellraiser-Masken rumstehen oder Freddy-Poster hängen, ein völlig sinnentleertes Finale und schreckliche High-School-Penner, denen man einen schnellen Tod wünscht, damit man ihre Fressen nicht mehr ertragen muss. Kein Wunder, ist doch der Autor des "Films" Kevin Williamson, der neben dem guten SCREAM immergleichen Schrott wie I KNOW WHAT YOU DID LAST SUMMER, THE FACULTY oder die fürchterliche "Unsympathische Teenagermemmen sind am Dauerflennen"-Serie DAWSON'S CREEK verborchen hat.

All das wäre zu verzeihen, wenn der Film wenigstens spannend wäre. Aber alles ist so vorhersehbar und langweilig, dass man nur von Dillentatismus sprechen kann. Ach und für die Splatterfans: In der gezeigten Fassung findet dieser nicht statt. Ob nun noch ne andere Fassung kommen wird, ist eigentlich auch egal, weil der Film schlecht bleiben wird.

Geld sparen und nochmal AN AMERICAN WEREWOLF IN LONDON gucken.

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