Review

Auch der sympatische Gary Busey durfte als alleiniger Held in einigen B-Actionern ran. " Der Tiger " ist dabei ein typisches Kind des 80er Jahre Kinos, genau daran liegt auch der Reiz des Films, zumindest für mich. Man sollte schon Sympathien für dieses Jahrzehnt haben, oder sich zumindest mit dem Hauptdarsteller identifizieren können, um sich hier zu amüsieren. Der unter dem Psydonym arbeitende Produzent Tony Scotti, übernahm mit seiner eigenen Schmiede, namens Scotti Bros, die gesamte Produktion. Die Regie übernahm Richard Sarafian, welcher als Regisseur total unbekannt, aber als Darsteller wiederum sehr bekannt ist. Immerhin spielte er schon in Filmen wie " Diamantencop " oder " Bound " mit.
Um so bedauernswerter ist es, dass " Der Tiger ", im Original heisst der Film " Eye of the Tiger " nach seiner Videopremiere in Deutschland und Kinoauswertung in den USA, unterging. Aber man kann ohne Bedenken auf das indizierte und ungekürzte Tape von VCL zurückgreifen, eine DVD Auswertung wäre der Film meiner Meinung nach durchaus wert.

Der ehemalige Vietnamveteran Buck Matthews (Gary Busey) wird endlich aus dem Knast entlassen und kann zurück zu seiner Familie kehren. Dort angekommen merkt er ziemlich schnell, dass die Stadt von einer brutalen Motorradgang beherrscht wird, selbst der Sheriff (Seymour Cassel) steckt mit den Bikern unter einer Decke. Eines Nachts eilt Buck einer Frau zu Hilfe, welche von ein paar Gangmitgliedern drangsaliert wird. Dafür rächen sich die Biker grausam. Bei einem Anschlag auf sein Haus, wird Buck schwer verletzt und seine Frau stirbt dabei. Nun ist für Buck entgültig der Ofen aus. Zusammen mit seinem Jugendfreund J.B. (Yaphet Kotto) beginnt er einen Privatkrieg gegen die Motorradgang um Blade (William Smith).

Das Muster ist immer das Gleiche, aber Sarafian bringt die nötige Erfahrung mit und inszeniert handwerklich gekonnt und sehr sauber. Man sollte sich aber nicht auf eine wahre Actionorgie einstellen, denn es geht mit eher gemütlichem Tempo los. So wie es in den 80er Jahren üblich war, wurde Buck für ein simples Vergehen vom korrupten Sheriff hinter Gitter gebracht, der sich natürlich mittlerweile mit der dealenden und mordenden Motorradgang eingelassen hat und Schmiergelder bezieht. Auf Buck ist er nicht sonderlich gut zu sprechen, bekommt aber am Ende üblicherweise sein Fett weg. Die Story ist vorhersehbar, etwas zu langsam erzählt, aber das Spannungsniveau kann man als solide bezeichnen, wobei Wendungen ausbleiben.

Es vergeht schon ein kleines Weilchen bis die Luzi abgeht, vorher beschäftigt man sich ausführlich mit den Hauptcharkteren, wobei es hauptsächlich um unseren Helden und seinen Kumpel J.B. geht. Zu wenig erfährt man über die Gang selbst. Es wird nur am Rande mündlich erwähnt, dass sie mit Drogen dealen und sich dazu eine große Base in der Wüste aufgebaut haben. Doch ihre wahren Ambitionen ausser Angst und Schrecken zu verbreiten, bleiben für uns im Verborgenen.
Aber es ist nun mal Tatsache, dass wir uns Filme wie " Der Tiger " nicht wegen der Story anschauen. Die Hauptelemente sind nun mal Action, Kulisse, das Feeling der 80er Jahre und vielleicht die Sympathie zum Hauptdarsteller. Ich denke ohne den charismatischen Gary Busey würde den Film überhaupt Niemand kennen.

Wie oben schon erwähnt, muss man ein bisschen Geduld haben, doch dann kommt die Action Schlag auf Schlag, wobei die kleine Romanze am Rande mit der Krankenschwester leider zu aufgesetzt wirkt. Doch durch den Überfall auf seine Haus, wird bei Buck sein alter Kampfgeist geweckt. Er beginnt die Gang mit Fallen wie Sprengsätzen, Drahtseilen und Schusswaffen zu dezimieren. Die Actionsequenzen sind meist von kurzer Dauer und auch nicht sonderlich hart, aber sehr kernig inszeniert. Daneben gibt es einige Verfolgungsjagden, Buck´s nette Verhörmethode, indem er einem verletzten Gangmitglied ein Dynamitstängchen in den Hintern schiebt und zu guter Letzt noch der explosive Showdown, plus dem Endkampf gegen Blade. Mit einem gepanzertem und mit Schusswaffen ausgestattetem Auto fällt Buck über das Lager der Biker her und legt alles in Schutt und Asche. Ein Endkampf Mann gegen Mann darf da auch nicht fehlen. Insgesamt könnte mehr Action vorhanden sein, doch Durststrecken sind auch so nicht auszumachen.

Der Score ist richtig fetzig, so wie es sich gehört und besticht durch viel Abwechslung. Nur die Hauptmelodie " Eye of the Tiger " hat man sich frecherweise von " Rocky 3 " ausgeliehen, trotzdem passt sie gut zum Geschehen und darauf basiert ja auch der Originaltitel.
Gary Busey gibt eine markige Vorstellung und überzeugt voll und ganz. Yaphet Kotto hat man schon besser gesehen, aber auch er bereichert die Besetzung. William Smith hat zwar wenig Screentime, gibt aber einen hübsch fiesen und skrupellosen Gegner für Buck ab. Seymour Cassel als Sheriff, steht die A.....Rolle sehr gut.

Nichts Außergewöhnliches, aber mit tollem 80er Jahre Feeling, gutem Hauptdarsteller und fetzigem Score. Mir persönlich hat´s gut gefallen. Daher 6,5 von 10 Punkten.

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