„Söldnerkommando 2“ ist unterhaltsamer Actiontrash, aber allzu ernst sollte man dieses Werk auf gar keinen Fall nehmen.
Larry Sergeant (Bruce Baron) ist Söldner, der immer wieder für Auftraggeber wie die Regierung verschiedene Jobs erledigt. Mit einem seiner Einsätze beginnt der Film dann auch, wobei er sich hier im Hafen mit ein paar zwielichtigen Gestalten rumprügeln muss. Bereits zu Beginn muss man sich an den extremen Trashfaktor gewöhnen: Billige Aufmachung und total dumme Spruche begleiten die Klopperei.
Aus dem fernen Lande Mongrovia (wer kennt es nicht?) reist derweil die Thronfolgerin Prinzessin Rawleen (Mandy Moore) ein, um eine alte Freundin zu besuchen. Doch bereits in der ersten Nacht des Besuches fällt eine Horde hübsch bunt gewandeter Ninjas in dem Domizil ein und raubt wie im Märchen die Prinzessin samt Zofe. Man merkt hier den damaligen Trend im US-Kino asiatische Kampfkunst, Ninjas usw. in jeder möglichen und unmöglichen Form in die Filme zu integrieren, um Zuschauer anzulocken.
Man weiß nur einen Rat: Larry soll zusammen mit einem Team nach Spuren suchen, die Entführer ausfindig machen und die Prinzessin retten. Zwar muss Larry erst einen Eignungstest bestehen, aber das ist für den harten Macker natürlich kein Problem und so geht’s nun im Team ans Schurkendreschen…
„Söldnerkommando 2“ ist ziemlicher Trash und das volle Breitseite. Die Dialoge sind so dämlich, dass das Drehbuch vermutlich bewusst so geschrieben wurde. Aber dies ist gar nicht mal schlecht, denn es fällt schwer den abstrusen Blödsinn auch nur eine Sekunde lang wirklich ernst zu nehmen und da ist es schon eine ganz gute Sache, dass noch nicht mal die Macher es versuchen. Das Budget ist sichtbar schmal, aber dafür kann das Team hinter der Kamera ab und zu ein paar wirklich schicke Aufnahmen der Landschaften, alter Bauwerke usw. herauskitzeln.
Oberstes Trashgebot ist aber: Du sollst nicht langweilen. Dies gelingt „Söldnerkommando 2“ meist auch recht gut, da die nächste Klopperei nie fern liegt. Dabei sind die Fights wirklich eine Augenweide, denn die Menge ist recht groß und die Choreographie überraschend gut. Deutliche Inspirationen vom Hongkongkino sind anzumerken: Jede Bewegung mit übertriebenen Geräuschen untermalt (köstlich: das andauernde Zischen, wenn zig Ninjas vom Dach hüpfen – aber immer nur in handlichen und einfach zu besiegenden Gruppen von vier oder fünf Mann). Auch hier wurde gespart, wo es nur ging: Da schlägt der Held einem Ninja ein Schwert in den Nacken, aber mitnichten fliegt der Kopf daher – nein, der Getroffene bäumt sich auf und ist dann tot. Zum Schluss werden dann ein paar Gliedmaßen abgetrennt, aber das sieht extrem billig aus. Doch ansonsten kann man an der Action kaum etwas bemängeln.
Bei der Pseudostory wurde das Trashgebot allerdings nicht ganz beachtet. Spannung gibt es keine (hätte auch niemand erwartet), weshalb der Film auch ordentlich auf die Tube drückt, damit aufgrund des hohen Tempos keine Langeweile aufkommt. Würde auch fast hundertprozentig klappen, wenn es nicht einige sehr langweilige Hänger in zu ausgewalzten Szenen gäbe: Ein gutes Beispiel ist die gähnend langweilige Beschriftungsszene der Prinzessin. Von den Figuren her ist der Film auch nichts Besonderes: Die Klischeebösewichte aus der Mottenkiste haben zwar noch einen gewissen Amüsementwert, aber der Held mit seinen dummen Anmachsprüchen tut echt weh. Das heroische Team an seiner Seite ist bunt gemischt, ohne großen Tiefgang, bringt aber etwas Farbe in die Sache.
Nach obiger Beschreibung erwartet hoffentlich niemand großartige Darstellerleistungen, aber die saumäßigen Darsteller (vor allem Oberpfeife Bruce Baron) passen zum trashigen Niveau des Films. Macht es auch leichter den Streifen nicht ernst zu nehmen.
Auf die Action konzentrieren und so gut es geht über den Trashfaktor lachen – so macht „Söldnerkommando 2“ dann doch irgendwie überdurchschnittlich Spaß.