Review

Eine neue Hardware ermöglicht es Gerichtsmedizinern, Morde bereits am Tatort aufzuklären. Entwickelt wurde das System von zwei jungen Pathologen, Mark Pazura und Patrick Gerber. Doch schon der erste Einsatz dieses neuen Systems wird für Pazura zur Nervenprobe. In einem Fotostudio wurde die Leiche der jungen Fotografin Christin von Hartenstein gefunden. Pazura schließt sich mit der Leiche am Tatort ein, um den Tathergang zu rekonstruieren. Doch schon nach kurzer Zeit suchen grausame Visionen der Geschehnisse den Pathologen heim.

Ich finde es ja prinzipiell immer wieder nett, wenn auch mal wieder Horror-Themen aus dem Amateurbereich Made in Germany auf DVD gepresst werden, die nicht von den üblichen Verdächtigen kommen. Hier versucht sich der mir unbekannte Robert Block an seinem zweiten Spielfilm, der zwar jetzt nicht wirklich vom Hocker haut, aber quasi aus dem Stand qualitativ Genossen wie Taubert oder Rose, das mit etwas Mühe und Liebe zum Detail ein Projekt entsteht, das ich jetzt spontan einfach mal als anschaubar bezeichnen würde.
Ich halte es allerdings nicht gerade für schlau als Einstieg den Helden so zu präsentieren, das seine Sympathiewerte beim Zuschauer ins Bodenlose sinken. Hier knutscht der gute Mark erst seine Holde ab und knattert anschließend im Hinterzimmer seine Ex. Sei ihm zwar gegönnt der Spaß, aber ans Herz wächst mir der Knabe nicht gerade. Zusammen mit seinem Kumpel betreibt er beim EKA (europäisches Kriminalamt, lol) so eine Art Super-CSI-Abteilung und kann mittels zweier technischer Wundertüten und anhand der Beschreibungen kann der erfahrene Zuschauer schonmal mühelos die Handlung voraussagen. Da haben wir einen Superscanner, den man aber doch bitte schön nur auf totes Gewebe richten soll und ein Analysegerät, das sogar Zellen kurzfristig zum Leben erweckt. Wer jetzt tippt das mit dem Scanner ein Mensch getötet wird und mit dem anderen Dingend mal eben Frankenstein nachgestellt wird, hat natürlich recht, aber die Plotpunkte hätte man doch besser tarnen können.
Zu den offensichtlichen Nachteilen der Superhardware gehört aber anscheinend, das man mehrere Tage zur Untersuchung mitsamt der Leiche am Tatort, hier das Studio einer wie es aussieht rituell ermordeten Fotografin, verbringen muß. Ein Traumjob also für Nekrophile, aber man fragt sich schon, ob das nicht nach einiger Zeit etwas müffeln könnte oder die Familie die Tote nicht irgendwann beerdigen möchte, aber irgendwas ist ja immer.
Klar das Mark irgendwann Visionen hat und sogar der Leiche quasi verfällt (wird am Ende immerhin sogar noch halbwegs nachvollziehbar erklärt). Dazu kommen mystische Verse aus dem Mittelalter und so befindet man sich eigentlich mehr in einem Krimi als in einem Horrorfilm. Die Anzahl der Verdächtigen ist auch relativ kurz, denn im Grunde kommen nur vier Personen in Frage. Am Ende wird sogar der Doppeltwist ausgepackt, also nicht abschalten auch wenn schon der Abspann bereits eingesetzt hat.
Wirklich logisch ist der Film aber nicht wirklich, aber zumindest für einen Amateurstreifen technisch sehr sauber umgesetzt. Auch die Darsteller scheinen keine wirklichen Profis zu sein, stellen sich aber soweit ordentlich an, da hat man wirklich schon talentlosere Hupen vor der Kamera stehen sehen. Auch der Score ist passend gewählt, also wie gesagt von der technischen Umsetzung her sieht das nach wirklichem Film aus. Mit einem guten Script würde ich den Machern jedenfalls durchaus Potential zuerkennnen.
4/10

Details
Ähnliche Filme