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Oliver Stone hätte mit 'Alexander' einen wirklichen Monumentalfilm drehen können; herausgekommen dabei ist leider nur ein „Alexanderchen“.
 
Ich habe mir von dem Filmchen mehr Schlachtenszenen erwartet und weniger langatmige Erzählszenen. Aber das war wohl nix. Herr Stone hat es in annähernd drei Stunden geschafft, nur zwei anständige Schlachtenszenen unterzubringen; davon ist die eine (in Indien am Ende des Filmes) dermaßen mit Rotfilter gedreht, dass einem schwindlig werden kann.

Kurz: Für mich war das viel zu viel 'Gelaber' und viel zu wenig Action.

Die Schauspieler liefern Leistungen, die absolut diametral auseinander gehen. Colin Farrell spielt den Alexander wirklich gut - auch in den Szenen, in denen es für mich zu viel Erzählung gab. Anthony Hopkins als greisen Ptolemäus - er ist der Erzähler im Film - hätte man sich schenken können. Für diese paar Szenen hätte man einen Darsteller von solchem Format nicht vor die Linse holen müssen. Retten kann er in den dürftigen Szenen dann auch nichts mehr. Und Angelina Jolie: Spielt das, was sie wohl ist. Eine Zicke, wie sie im Buche steht. Aber das reicht für mich nicht aus, um überhaupt von einer schauspielerischen Leistung zu sprechen.

Am ehesten hat Oliver Stone mit der Besetzung von Nebenrollen glänzen können. Für mich war Jared Leto als Hephaistion die positive Überraschung des Films. Leto kommt zwar nicht an seine Leistung in 'Requiem for a dream' ran, spielt aber die sogenannten Stars - bis auf Colin Farrell - an die Wand.

Nervig ist für mich auch, dass Oliver Stone es nicht lassen konnte, aus Alexander einen Schwulen zu machen, der sich mit Lustjünglingen anstatt seiner Ehefrau Roxane verlustiert. Und dann dieses ewiger Gelaber von Liebe zwischen Alexander und Hephaistion. Mit der Zeit wurde das richtig nervtötend.

6/10.

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