Es ist wahrlich schon eine Kunst dem Buddy-Movie heute noch Nuancen hinzuzufügen, besonders wenn es sich mal wieder um einen PG-13 Kandidaten handelt. Aber neben ganz Großen wie "Lethal Weapon" muss es auch die teilweise geglückten Versuche geben, zu denen zähle ich auch Gregg Champions (14 Hours, Nichts als Ärger mit dem kamikaze-Cop) zweite Regiearbeit "Machen wir´s wie Cowboys". Mit William D. Wittliff (Der Sturm, Legenden der Leidenschaft) als Drehbuchautor und Dean Semler an der Kamera, stehen zwei bekannte Namen hinter dieser Produktion. Der Bekanntheitsgrad ist bis heute immer noch sehr gering.
Pepper Lewis (Woody Harrelson) und Sonny Gilstrap (Kiefer Sutherland) sind seit ihrer Kindheit die besten Freunde. Doch wegen eines Rodeos wo Pepper nicht auftauchte, ist es nun aus. Gerade jetzt verschwindet ihr bester Kumpel Nacho Salazar (Joaquin Martinez) in New York spurlos, die beiden Cowboys müssen sich zusammenraufen, bei der gefährlichen Suche. Die erste Spur führt zu John Stark (Dylan McDermott) welcher hinter dem Rücken seines Bosses krumme Geschäfte mit den illegalen Einwanderern durchführt. Durch den Polizisten Sam Shaw (Ernie Hudson) erfahren Pepper und Sonny, dass ihr Kumpel Nacho getötet wurde. Doch seine Tochter Teresa (Cara Buono) befindet sich immer noch in der Hand der Gangster. Mit ihren eigenen Methoden wollen die beiden Cowboys diese kriminelle Organisation zerschlagen.
Natürlich muss zwischen unseren beiden Hauptcharakteren eine Art Blockade bestehen, welche während des Films beseitigt wird. Hier ist es ein Streit, welcher nun schon ein Jahr andauert, zwischen den eigentlich besten Freunden Pepper und Sonny. Aber was die ganze Sache erst interessant macht, ist der Clash zweier verschiedener Lebensarten. In New Mexico halten sich unsere Helden mit Rodeos über Wasser, ihre gelassene Lebensweise vermittelt dem Zuschauer das Gefühl purer Freiheit. Schnell haben sich Pepper und Sonny die Sympathien des Zuschauers erspielt. Dies kann man von der extrem schwachen Story um den Mädchenhändlerring nur bedingt sagen. Ganz besonders stellt sich die Frage, was John Stark an Teresa so interessant findet und warum er seine Organisation mit dem Mord an Nacho und lumpigen 5000 Dollar in Gefahr bringt. Die Fronten sind schnell geklärt, Überraschungen bleiben ganz aus und leider fehlt der ersten Halbzeit der Pepp. So hält der Humor den Film über Wasser, denn ausser einer kurzen Barschlägerei, leidet das Geschehen an ereignislosigkeit. So sorgen Pepper und Sonny mit ihren anfänglichen Streitereien für einige Schmunzler. Während Pepper sich schnell als Großmaul herauskristallisiert, so ist Sonny eher besonnen und ruhig, jedoch gegenüber Handgreiflichkeiten in keinster Weise abgeneigt.
In der Großstadt New York finden sich die Beiden kaum zu Recht, besonders das Speisen in einem vornehmen Restaurant endet in einer Katastrophe. Und gerade ihre brachiale Ausdrucksweise findet hier kaum Anklang, nur im Polizisten Sam finden sie einen Freund. Wie schon erwähnt ist das Tempo eher schleppend, erhöht sich aber ziemlich pünktlich zur zweiten Filmhälfte. Man geht den spärlichen Informationen nach, fährt von Ort zu Ort, mal ein Mordversuch von Starks Leuten, man sollte sich von den Actionszenen nicht zuviel erhoffen. Ein paar old schoolige Prügeleien, ein bisschen Schusswaffengebrauch und die finale Verfolgungsjagd mit Pferden zeugen von ordentlicher Machart ohne echte Höhepunkte. Auch den kleinen Handlungsstrang, wo Pepper als Unterhosenmodell entdeckt wird, hätte man ganz weglassen können. Aber Kiefer Sutherland (The Lost Boys, 24) und Woody Harrelson (Natural Born Killers, Larry Flint) liefern eine tolle Performance, die beiden Cowboys nimmt man ihnen ohne Probleme ab, Ernie Hudson (The Crow, Ghostbusters) ergänzt das Trio wirklich gut. Dylan McDermott (Hardware, Agoraphobia) als Fiesling John Stark geht ebenfalls in Ordnung, während Marg Helgenberger (Fire Down Below, Reine Chefsache) mit einer schlechten Figur Vorlieb nehmen muss.
Solide Actionkomödie mit mauer Story, aber zwei tollen Hauptfiguren. Mit mehr Action hätte man das Geschehen deutlich aufwerten können, doch auch so vermag "Machen wir´s wie Cowboys" sehr gut zu unterhalten.