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Harry leidet unter Wahrnehmungsstörungen, denn er unterhält sich mit einer Handpuppe, die ihn zum Töten seiner Mitmenschen animiert. Im Groben war es das dann auch schon mit der Story, keine Vor- und keine Hauptgeschichte gibt es, sondern über die gesamte Laufzeit Situationsbeschreibungen auf Harrys Streifzug von einer bösen Bubentat zur nächsten. Als wenn das nicht schon einfallslos und ermüdend genug wäre, präsentiert sich noch der untalentierte John Giancaspro als schizophrener Maniac. Als Rumpelstilzchen geht der vielleicht noch durch, wie er dauernd overactend in der Gegend herumhüpft, als vermeintlich wahnsinniger Killer ist das einfach nur peinlich. Die ständige Benutzung des bösen F-Wortes macht da auch nichts glaubhafter, nahezu alle Klischees werden wahllos aneinander gereiht, um den Zuschauer glauben zu machen, wie irre Harry denn nun ist. Egal, ob der in Frauenkleider schlüpft, ständig wild gestikuliert, wie mit Juckpulver überschüttet, oder sich ein Pentagramm aufmalt, geradezu kindlich ist die nichtvorhandene Vorstellungskraft dieser Amateurfilmer. Die Dialoge passen dazu, wenn uns der Hampelmann von seinen aufgesetzten Aggressionen erzählt, nach wenigen Sekunden bereits redet er in die Kamera, wie wahnsinnig er ist. Dazu noch von seinem Elternmord, Freundinmord, blablabla. Bei den wenigen Morden gibt es ebenfalls nichts Ansehnliches zu vermelden, was gezeigt wird, bewegt sich auf technisch unterstem Niveau, wie es nur blutige Anfänger auf Zelluloid, oder wie in diesem Fall auf DV, bannen. Gorehounds werden entsetzt sein, wenn ein Styroporkopf mit einem Baseballschläger zerschlagen wird, also hier mal zum mitschreiben für das "SFX"-Team von Cut Throat Prod.: Styropor ist weiss und ein menschlicher Kopf ist innen rot. Auch der obligatorische Drogenkonsum darf nicht fehlen, hier hat man anscheinend auch wenig Erfahrung mit der Materie, geschweige denn von der Wirkung. Unser Harry jedenfalls sieht nach nasaler Einnahme vom Pulver mit seiner weiss angemalten Nasenspitze genau so wie ein Kasper aus, wie seine Handpuppe, die pseudopsychedelischen Bilder sind mit Farbspielereien, usw. der Standard, den man von solchen No-Budget-Werken auch aus Europa zur Genüge kennt. Was noch fehlt, um die spektakulären Zutaten zu komplettieren, sind einige nackte Darsteller, neben John Giancaspro sind das vornehmlich weibliche Darstellerinnen. Würde sich dieser Schund selbst nicht ernst nehmen, hätte vieleicht noch eine annehmbare Parodie daraus werden können, so ist daraus eine unfreiwillige Lachnummer geworden, in der einem, abgesehen vom Inhalt, die miese Kamera und die dümmliche Art, einen Kasperkopf mit Kasperpuppe als Serienkiller zu verkaufen, das Zuschauen bis zum Ende schwer machen. Als Gesamteindruck bleibt ein nur marginal erträglicherer Film als Timo Roses "Psycho Jack".

Fazit: Nur für taube Blinde zu empfehlen. Ansonsten weitet sich der gezeigte alberne Arschkram zu einem echten Ärgernis aus. 1/10 Punkten

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