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Dachte man 1969, gut, dies war nun der letzte auftritt des Baron Frankenstein, so ließ Terence Fisher ihn 1974 zum letzten Mal auferstehen, natürlich auch zum letzten Male gespielt von Peter Cushing.


Der junge Arzt Dr. Simon Helder (Shane Briant) hat ein Faible für die alten Arbeiten des Baron Frankenstein. Daher beschäftigt er einen Leichendieb, der ihn ständig mit frischen Leichen versorgt, so dass Helder den Arbeiten von Frankenstein nacheifern kann. Doch der Leichendieb wird von einem Polizisten geschnappt und verrät Helder. Helder wird daraufhin vom selben Gericht verurteilt wie damals Frankenstein. Für Helder bedeutet dies 5 Jahre Irrenanstalt.
In der Irrenanstalt wird Helder gleich mit dem Schlauch zum Feuerlöschen bekannt gemacht, die zwei Wärter haben sichtlich Spaß daran, Helder zu quälen. Doch plötzlich verstummen alle, als der Arzt der Irrenanstalt den Raum betritt, Dr. Carl Victor (Peter Cushing).
Victor lässt Helder in sein Zimmer bringen und von seiner stummen Assistentin Sarah (Madeline Smith) versorgen. Helder erkennt sofort, dass Dr. Viktor der Baron sein muss, was er nach einigen Minuten auch zugibt. Helder wird Frankensteins Assistent, da dieser seine Hände nicht mehr richtig benutzen kann. Dabei scheint Frankenstein diesmal wirklich am Ziel zu sein...


Totgesagte leben bekanntlich länger, so auch Baron Frankenstein. Man erinnert sich noch gut an das Ende von „Frankenstein must be destroyed“, wenn Dr. Brandt den Baron in das brennende Haus trägt und man immer den Anschein hatte, nun ist Frankenstein endgültig tot, diesmal konnte er sich nicht retten. Aber weit gefehlt, Fisher hat Frankenstein wieder auferstehen lassen, auch wenn wir nicht genau wissen, wie. Nur Frankensteins verbrannte Hände erinnern daran.
„Frankenstein and the Monster from Hell“ war die letzte Regiearbeit von Terence Fisher, kurz danach verstarb er. Und man hatte den Eindruck, er hat noch mal alle Kräfte gesammelt, um ein würdiges Finale abzuliefern. Und dies gelang. Als Baron Frankenstein wurde wie immer Peter Cushing verpflichtet, der den Baron wieder mit Kraft und Leidenschaft spielt. Allein der erste Auftritt Cushings sorgt für eine Gänsehaut. Sowas gelingt nur Horror-Ikonen wie Cushing. Neben Cushing agierte der junge Shane Briant als Frankensteins Assistent, der den Zuschauer ein wenig an Francis Matthews erinnert, auch dieser wollte von Frankenstein lernen. Ferner wurde alle Nebenrollen hervorragend besetzt, teilweise auch mit der alten Garde aus der Hammer-Riege, man nehme z.B. Patrick Troughton. Daneben in einer kleinen Rolle noch Bernard „M“ Lee und Dave „Darth Vader“ Prowse in der Rolle des Monster.

Mit dem Monster waren Cushing und Fisher nie wirklich zufrieden, sieht es doch aus wie eine Art Urzeitmensch, aber es war halt damals im Vorfeld schon so geplant von dem Studio. Dafür ist dieser Frankenstein-Film wieder etwas blutiger als die Vorgänger. So erlebt man nun eine Gehirnoperation, wo früher immer noch weggeblendet wurde.

Auch fassungsmäßig ist der Film interessant. Man hat es nach 30 Jahren geschafft, den Film in Deutschland zu veröffentlichen und dies scheinbar in der längsten möglichen Fassungen. Viele ausländische Fassungen hatten Szenen, die es in anderen Fassungen nicht gab, dafür fehlte aber dort wieder was usw. Erst das Label Anolis/EMS hat es gewagt, diesen Film zu veröffentlichen und hat sogar noch Cushings alte Synchronstimme verpflichten können, Friedrich Schoenfelder. Respekt für so eine Leistung.


Fazit: Endlich kann man „Frankenstein and the Monster from Hell“ in Deutschland genießen. Terence Fisher hat hier noch mal einen wunderbaren Film abgeliefert, der jedem Hammer-Fan gefallen wird. Allein um noch mal Peter Cushing in der Hauptrolle zu sehen, ist es das Geld wert. Auch wenn Cushing gegen ende noch vom „nächsten Mal“ spricht, wird es kein nächstes Mal geben. Mit diesem Film endet das Kapitel Baron Frankenstein nun endgültig.

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