Es ist im weitesten Sinne ein Beitrag zum neuen französischen Terrorkino, aber in einer Lightversion mit wenig expliziter Gewalt und einem langsamen Tempo. Dafür gibt es umso mehr Anspielungen auf die großen Klassiker des US-Backwoodshorrors. Am eindeutigsten ist dabei eine Szene, die mit jener aus Hoopers KETTENSÄGENMASSAKER nahezu übereinstimmt: Die Irren lachen ihren Gefangenen aus, während die Kamera dessen nervös umher blickendes Auge im extremen Zoom einfängt. Abgesehen davon geht CALVAIRE vorwiegend eigene, skurrile Wege, besitzt eine gewisse pfiffige Boshaftigkeit sowie eine Aura des Geheimnisvollen und verblüfft uns, weil ein als Frau verkleideter Mann die typische weibliche Opferrolle übernimmt, also hinfällt, gefesselt und vergewaltigt wird. Da muss sich jeder seinen eigenen Reim drauf machen. Ansonsten bleibt zu sagen, dass Brigitte Lahaie sich sehr gut gehalten hat.