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Mit diesem Film beweisen die Koreaner, dass auch sie Filme drehen können, die ganz auf ihre zwei Hauptdarsteller beschränkt werden. Dieses Starkino funktioniert auch ab und an sehr gut, hier allerdings bleibt es im "Grau in Grau" des Durchschnitts hängen. "Love So Divine" ist eine leider ideenlose und lustlos runtergedrehte Liebeskomödie, tausendmal schon gesehen und ohne Überraschungen. Man vertraut schon fast frech den beiden Leadern und verpasst es, dem Film einen eigenen Charme zu geben. Somit ist er auch wirklich nur für Fans von entweder Ha Ji-won oder aber Kwon Sang-woo wenn überhaupt zu empfehlen. Da Miss Ji-won bei mir durchaus ein gewisses Wohlwollen auslösen kann, habe ich mich also getraut einen Blick zu riskieren.

Der Film erzählt die Geschichte zweier Priesteranwärter auf ihrem unterschiedlichen Weg zum Priesteramt. Der sehr überzeugte und aufrichtige Kim Gyu-shik ( gespielt von Kwon Sang-woo ) steht zusammen mit Shin Seon-dal ( gespielt von Kim In-kwon ) kurz vor der Priesterweihe. Seon-dal allerdings lässt es in manchen Situationen an der gewissen Ernsthaftigkeit vermissen ; so "missioniert" er äusserst gern die entlaufenen weiblichen Schäfchen, die sich um die Kirche herumdrücken und scheint sich mit dem drohenden Zöllibat nicht anfreunden zu können. Zur finalen Vorbereitung werden beide zusammen an eine Kirche auf dem Lande abgestellt.
Schon auf dem Weg dorthin begegnet den zweien die Nichte des Dorfpfarrers Nam ( gespielt von Kim In-mun ). Die junge Yang Bong-hie ( gespielt von Ha Ji-won ) kommt frisch aus Amerika um endlich ihren koreanischen Freund zu heiraten. Natürlich quattiert sie sich in der Dorfkirche ein und bringt nach kurzer Zeit den angehenden Priester Gyu-shik in arge Schwierigkeiten. Als der besagte potentielle Ehemann auch noch abspringt und Bong-hie aus Geldmangel nicht sofort wieder zurückfliegen kann, sind die Weichen für eine unterhaltsame Lovecomedy gestellt. Wie lange wird Gyu-shik wohl der sexy Versuchung in seiner unmittelbaren Nähe widerstehen können?

Ich gebe ganz offen zu, "Love So Divine" ist bisher eine der Enttäuschungen des koreanischen Kinojahres 2004 für mich. Ich hatte dann doch bei aller Skepsis, die ich vorab eh schon hatte, etwas mehr Tiefgang erwartet. So allerdings fährt der Film immer im sicheren Gewässer, ist absolut vorhersehbar und nur selten kommt witzige Stimmung auf.
Selbst die Szenen mit den rauchenden Schulmädchen auf dem Kirchenplatz wirken gestellt und sind alles andere als witzig oder gar frech. Diese unspektakuläre Inszenierung ist einfach nur schwach. Auch die zu erwartenden Witze bzgl. des Zöllibats und der Sexualität der werdenden Priester sind aufgesetzt und nicht spontan.
Wenn also die Story nichts bringt, was bringen die beiden Hauptdarsteller?
Nun Ha Ji-won spielt mal wieder die freche, sexy und aufsässige Göre mit den grossen Mandelaugen und Kwon Sang-woo kommt als Priester wie ein Depp rüber. Ich hatte ihn zuvor in "Once upon a Time in Highschool" gesehen, möglich dass dieser Kontrast der beiden Rollen für mich etwas zuviel war. Somit sind es auch die eher ernsthaften Passagen des Films die zu gefallen wissen. Wenn Ha Ji-won mal eben nicht überdreht spielt und Kwon Sang-woo sich so ganz langsam von der Priesterrolle verabschiedet, hat der Film eindeutig seine stärksten Momente.
Die Szene in der beide ihre Taufe proben sei hier nur als Beispiel genannt, allerdings ist dies auch eine Schlüsselstelle des gesamten Films.
Nun was bleibt ist ein grundsolider aber leider auch ein an Sicherheit eingehender Film mit zwei Stars, die sich selten richtig profilieren können, den Streifen am Ende aber dennoch ins unbedeutende Mittelfeld retten.
Eines ist mal sicher, "Love So Divine" hat beiden auf dem Weg nach ganz oben in Korea´s Filmindustrie nicht geholfen.
Enttäuschende knappe 5 Punkte.

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