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Nu Image goes Jaws Volume 2.

Teil eins war ja schon ziemlich grottig, aber was uns B-Spezi David Worth (Kickboxer, Chain of Command) hier an gequirlter Kacke vorsetzt, ist schon mehr als grenzwertig. Da wird dummdreist alles aus den Scripts der Jaws Reihe und von Deep Blue Sea geklaut, was man mit wenig Aufwand, Talent und Budget zu etwas "Eigenem" zusammen wurschteln kann und fertig ist Shark Attack 2.

Das Drehbuch ist ein vor Klischees triefender Heuler sondergleichen. Vor Cape Town tauchen die Babys der genmanipulierten Haie aus dem Vorgänger auf (das war's dann auch schon an Verknüpfungen) und knabbern fröhlich die Leutchen weg. Hai-Experte Nick gelingt es, eines der Biester einzufangen, damit Schmierlappen Francisco eine Attraktion für seine Water World Freizeitpark-Eröffnung (Jaws 3 lässt grüßen) bekommt. Dumm nur, dass die Mitarbeiter ziemliche Hohlbirnen sind, das Gittertor vom Becken des Parks zum Meer mit einem 0,79 Euro Vorhängeschloss gesichert ist und irgendwie auch grade kein Tranquilizer zur Verfügung steht (Schmerz lass nach). Also müssen Nick, dem die ganze Sache in die Schuhe geschoben wird, Beauty Samantha, deren Schwester Pre-Title weggeknuspert wurde, und ein paar mehr oder weniger Minderbemittelte (tendenziell eher mehr) hinterher, um das Vieh und seine Geschwister zu erledigen, denn das große Surfevent, das vor der Tür steht, will aus PR-Gründen natürlich niemand absagen...

Ja, das tut schon beim Lesen weh und in bewegten Bildern ist das Ganze noch schlimmer. Da wird wirklich nichts ausgelassen aus dem Tierhorror Einmaleins, so dass jeder halbwegs Genreinteressierte spätestens nach fünf Minuten weiß, was denn da in der verleibenden Laufzeit noch alles Schönes passieren wird. Würde die Sache wenigstens halbwegs passabel auf den Schirm gebracht werden, könnte man ja noch ein Äuglein zudrücken, aber der aus allen Öffnungen quillende Dilettantismus verhindert jeglichen Anflug von Spannung und Atmosphäre.
Die Darsteller tun ihr übriges, um diese Schmierenkomödie auf Schultheater-Niveau zu halten. Sämtliche der schlecht ins Bild geschnittenen National Geographic Doku Haie haben mehr Talent, als das, was da unter Cast bei den Credits aufgeführt wird. Besonders gelungen ist die "Martin Brody überwacht den Strand"-Referenz samt Zeitlupensololauf von Nick während der Surfveranstaltung (lach).
Womit wir auch schon beim Wesentlichen wären, den Sharks und ihren Attacks. Leider passen diese sich dem Rest des Films an. Wie im ersten Teil werden hauptsächlich Aufnahmen aus Dokumentationen hektisch durcheinander geschnitten (wobei die Haie in Größe und Aussehen von Cut zu Cut variieren), ordentlich mit der Kamera gewackelt und die kreischenden Opfer dazu gemixt. Fertig ist spannungsfreies Gefuttere ohne ein Fünkchen Abwechselung und Kreativität. Gelegentlich wird auch auf billige CGI-Haie und ein stocksteifes, nicht eine Flosse bewegendes und mit 2 Km/h vor sich hin tukkerndes Gummimodell zurückgegriffen. Besonders lachhaft ist dabei die "Flucht" von Plastiksharky aus dem Vergnügungspark.

Mehr ist dann auch nicht und so bleibt unter dem Strich mal wieder nur billige TV-Tierhorror-Grütze, die kein Mensch braucht. Mies geklaut, mies gespielt und mies getrickst. Nur für all jene, die wirklich alles von Nu Image gesehen haben "müssen". Gott, sei ihren armen Seelen gnädig. (2/10)

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