Killer Eye - Experiment des Grauens (1998)

Was David DeCoteau dem Zuschauer mit "Killer Eye - Experiment des Grauens" anbietet, ist der Superlativ des Dilettantismus. Sein Werk ist ein Sammelsurium unfassbarer Inkompetenz und unglaublichen Wahnsinns und selbst unter den unwürdigsten filmischen Beiträgen der Geschichte noch eine handwerkliche wie inhaltliche Entartung.

Dabei mutet der Trashplot an, als wäre er das Produkt eines Irren: Ein Experiment gerät außer Kontrolle und lässt ein menschliches Auge zu einer monströsen Kreatur mutieren, einem überdimensionalen Killerauge, das nun ein abstruses Eigenleben führt und mit seinen Tentakeln wohlwollend die nackten weiblichen Körper der Protagonisten streichelt, die von diesen absonderlichen Streicheleinheiten sexuell sehr erregt werden, aber nicht einmal bemerken, was sie da eigentlich berührt. Selten wurde eine Perversion solchen Ausmaßes auf ein Publikum losgelassen. DeCoteaus Werk besteigt den Gipfel des Unfugs und versprüht damit nicht einmal ansatzweise einen Hauch von sympathischer Extravaganz oder annehmbaren Extremismus.

Als Horrorfilm vermag "Killer Eye" überhaupt nicht zu funktionieren, da DeCoteaus Fokus einerseits auf unerotischer Erotik liegt und seine Inszenierung andererseits die ultimative Lächerlichkeit darstellt. Sicher, mit einem kleinen Budget lassen sich keine hochgradigen Trickeffekte realisieren, doch was DeCoteau dem Zuschauer alleine an Dekoration und Kulissen zumutet, ist eine reine Frechheit. Da überrascht es schließlich auch nicht, dass die Darsteller unakzeptable Leistungen darbieten und bis auf die sexuelle Erregung als Reaktion auf das Streicheln des Killerauges in keiner Weise ernsthafte Emotionen in ihren amateurhaften Antlitzen erkennen lassen.

Am Ende dieser gesamten unterirdischen Vorstellung kann da nur das Resümee zu ziehen sein, dass mit David DeCoteau ein Stümper auf dem Regiestuhl Platz genommen hat, der seinesgleichen sucht und mit "Killer Eye" das Höchstmaß an cineastischer Entgleisung inszenierte, bei dem es beim besten Willen nicht möglich ist, noch einmal ein Auge zuzudrücken.