Unter dem Begriff 'Episodendrama' konnte ich mir bislang nichts vorstellen. Das hat sich geändert.
Paul Haggis versteht es meisterhaft, viele verschiedene Storys miteinander zu verweben und trotzdem die Spannung des Films hoch zu halten. Hat man am Anfang des Films noch Zweifel, wie das alles funktionieren soll, wird einem nach und nach klar, was die ganzen Protagonisten miteinander zu tun haben oder sie gar verbindet.
Am besten fand ich die Story mit dem iranischen Ladenbesitzer, der dem Latino Daniel nachstellt, weil er ihn nicht richtig verstanden hat. Da der Zuschauer die Pistole in der Hand des Mannes schon erahnt, bevor er sie sieht, steigt hier die Spannung unglaublich an. Und als er dann schießt, war ich echt den Tränen nahe.
Die Geschichte um den Cop Ryan (toll gespielt von Matt Dillon) ist auch noch ganz in Ordnung - auch wenn für mich das Ende dieser Geschichte schon ziemlich plötzlich kam. Aber auch hier war ein gewisser Grad Spannung noch da.
Die anderen Kurzgeschichten um den Bezirksstaatsanwalt, der mehr mit seiner Frau als mit seinem Job zu tun hat, den beiden Autoknackern und auch dem schwarzen Cop (meisterhaft: Don Cheadle) waren für mich zwar nicht langweilig, aber auch nicht spannend.
Der Schluss dagegen war wieder ein Paukenschlag. Damit hatte ich weiß Gott nicht gerechnet.
Die schauspielerischen Leistungen von Matt Dillon und Don Cheadle verdienen alle Achtung. Die Rolle von Sandra Bullock war zwar provokant, aber ich war von Frau Bullock schon sehr enttäuscht. Vielleicht hat es aber auch einfach an der Rolle gelegen. Alle anderen Schauspieler haben durchweg einen guten Job gemacht, aber - zumindest für mich - den Film nicht auf 8, 9 oder 10 Sterne hieven können.
Deshalb gute 7, also 7,5 Sterne.