Review

Die entscheidende Frage gleich vorweg: Kann ein Remake es mit Stanley Kubricks Klassiker aufnehmen?
Die Antwort: ein entschiedenes Ja!
Die TV Verfilmung der Geschichte des legendären Gladiators ist eine der Überraschungen im Filmjahr 2004.
Im Gegensatz zu Kubrick hält sich diese Verfilmung weitgehend an die überlieferte Geschichte und kann so gegenüber Kubrick punkten. Vom Überraschungssieg am Vesuv (Hanfseile) bis zur Grabenschlacht mit Crassus in Süditalien, der Film reißt die wichtigsten Stationen im Leben von Spartacus an. Dabei gerieten besonders die Schlachten für eine TV Verfilmung erstaunlich opulent und haben fast schon Kinoformat. Auch sonst wurde bei den Effekten nicht gespart, was besonders beim alten Rom sehr positiv auffällt.
Eine weiterer großer Pluspunkt sind die nahezu durchweg guten Darstellerleistungen. Das Sahnehäubchen setzt hier aber ohne Zweifel Goran Vjisnic, der den Spartacus mit viel Charaktertiefe gibt. Ob als melancholischer Zweifler, als besonnener Feldherr oder wütender Kämpfer, der Kroate kann in allen Belangen überzeugen und zählt in Hollywood zu den größten Neuentdeckungen ( eine der Hauptrollen im Daredevil - Spinoff "Elektra"). Der einzige Totalausfall ist Telver als Krixos, der einem mit seinem dämlichen Dauerlachen und der entsetzlichen Synchronstimme bald unsagbare Zahnschmerzen verursacht.
Der Film konzentriert sich auf wichtige Stationen von Spartacus Leben, ohne sich in Belanglosigkeiten zu verlieren und hält ein hohes Tempo. So kommt eigentlich nie Langeweile auf. Der gute Score und die atmosphärische Inszenierung runden das Gesamtbild zum Positiven ab.
Fazit: 9/10
Die mit weitem Abstand gelungenste TV - Verfilmung eines historischen Themas in den letzten Jahren, bei der selbst Hasser solcher Miniserien einen Blick riskieren sollten. Es könnte ihnen sonst ein Highlight entgehen.

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