Man nehme einen Film, der von Jugendlichen in einem Zeltlager erzählt - einer von ihnen ist schwul und ist in seinen besten Freund verliebt. Irgendwie hat man solche Filme, in verschiedenen Variationen, schon zig mal gesehen - und genau das ist es, was mich bei "Sommersturm" enttäuscht hat: Der Film bietet nichts Neues. Stattdessen werden uns Klischees der 80er Jahre serviert. Immer wieder wollen uns Filme wie diese die schwule Welt so erklären, wie sie ja eben nicht ist. Meine Güte, inzwischen weiß doch wohl jeder aufgeklärte Mensch, dass Schwulsein normal ist und dass nicht jeder Schwule unbedingt eine "Tucke" sein muss. Leider zeigt sich bei "Sommersturm" wieder mal das typisch Deutsche: Wenn es ein Film über Homosexualität sein muss, dann bitte mit viel Pathos und dem erhobenen Zeigefinger.
Da lobe ich mir Filme wie den britischen Beitrag "Beautiful Thing", der ohne billige Klischees auskommt und ein kraftvolles Plädoyer fürs Coming Out ist.
Einziger Pluspunkt bei "Sommersturm" sind die Darsteller, die alle durchweg überzeugend spielen. Schade: Was hätte man mit dieser tollen Garde an jungen Talenten für einen tollen Film machen können... (5/10)