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"Ghost House" war in Südkorea einer der erfolgreichsten Filme des Jahres 2004 und erreichte fast 3Mio. Zuschauer in den heimischen Kinos. Dieser Erfolg erklärt sich wohl aus seiner Leichtigkeit und Zugänglichkeit heraus ; ein richtig anspruchsvoller Streifen ist "Ghost House" nämlich wirklich nicht. Der Film ist Unterhaltung und CGI-Trickgewitter, am Ende dann ein typisches koreanisches Melodrama. Das ist die Mischung mit der man die breite Masse dort ansprechen kann, diese Mischung macht bei allem kommerziellen Erfolg aber noch keinen überdurchschnittlichen Film aus.

Der Ingenieur Pil-gi ( gespielt von Cha Seung-won ) träumt von einem eigenen Haus. Als Kind musste er mit seinem allein erziehenden Vater sehr oft umziehen und war den Machenschaften der Vermieter ausgeliefert. Gern hätte der junge Pil-gi ein eigenes Zuhause gehabt und sein sterbender Vater bittet in seinem letzten Wunsch dann auch für ein Eigenheim.
Pil-gi arbeitet hart und kauft für sich und seine Freundin Su-kyung ( gespielt von Son Tae-yeong ) recht preiswert ein Haus mit Meerblick. Nun scheint einer glücklichen gemeinsamen Zukunft nichts mehr im Wege zu stehen, doch mit dem Haus hat es so seine Geheimnisse. Die letzten Bewohner sind Hals über Kopf geflohen und im Dorf erzählt man sich Geistergeschichten über das Anwesen.
Schnell beginnt auch für Pil-gi der Alptraum und das Haus bzw. der darin lebende Geist will ihn loswerden. Es fliegen die Messer und die Couch wird zum Gegner, blutige Botschaften an den Wänden und Pil-gi ist schnell verzweifelt. Nur helfen kann ihm niemand.
Als er nach einem Blitzschlag auf dem Dach seines Hauses dann allerdings den weiblichen Geist im Haus sehen kann, nimmt der Film eine ganz andere Richtung. Pil-gi muss erkennen, dass die Menschen oftmals gefährlicher sind als die Geister und sein neuer Vorarbeiter Jang Kil-bog ( gespielt von Jang Hang-Seon ) hilft ihm mit seiner neuen Situation zurechtzukommen ; auch er kann Geister sehen.

Einen gewissen Unterhaltungswert kann man "Ghost House" nun wirklich nicht absprechen. Der Film macht besonders in der ersten Hälfte Spass und hat einige lustige Momente. Ganz nebenbei nimmt Regisseur Kim Sang-Jin seinen eigenen Film "Attack the Gas Station" und auch einen bestimmten Effekt aus den "Ring"-Filmen aufs Korn. Auch die Sznene in der Pil-gi seine Freundin durch ein unglückliches Missverständnis verliert, ist sehr gut gelungen. Die zu oft und zu lange genutzen CGI-Effekte allerdings und die massive Überlänge des Films machten mir dann aber doch zu schaffen. Hier wäre weniger ganz eindeutig mehr gewesen.
Das unvermeidliche melodramatische Ende des Films sollte niemanden mehr überraschen ; es wirkt zwar aufgesetzt und ist vorhersehbar doch die Koreaner können wohl nicht anders.
Zu den Schauspielern lässt sich soviel nicht sagen. Der Film ist quasi eine One-Man-Show von Cha Seung-won und die bewältigt er solide und ohne grosse Aussetzer. Leider bleibt der süsse weibliche Geist Yeon-hwa ( gespielt von Jang Seo-hee ) nicht nur blass geschminkt und die sexy und kecke Freundin Su-kyung ( gespielt von Son Tae-yeong ) zu wenig genutzt.
In der zweiten Hälfte lässt der Film leider deutlich nach ; dies liegt sowohl an der Melodramatik als auch an der schon erwähnten Überlänge des Films. Es wird sich zwar niemand über die schön gemachte Doppel-DVD-Box beschweren können, doch sie wird auch keine Begeisterungsstürme auslösen.
Das sind am Ende knappe 6 Punkte für zwei Stunden zwar schöne aber belanglose Unterhaltung aus Südkorea.

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