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LOL! Wie lang ist es her das ich mich das letzte Mal so extrem beömmelt habe? "Die Killerhand"? "Angriff der Killertomaten"? So weit in die Vergangenheit brauche ich wahrscheinlich gar nicht zu reisen, habe ich mich doch erst kürzlich köstlich über einen Florencio Hartungen bei Schnaas' "Goblet of Gore" oder grasende Schafherden bei "Four Lions" amüsiert.

Killer Hog wins! Fatality!
Auf das niedliche Killerplüschtier wird ja bereits im wenig vielversprechenden Titel eingegangen. Was den Zuschauer nach dem toll gestalteten Fahrstuhl-Vorspann aber wirklich erwartet strotzt jeder Beschreibung. Ich möchte es trotz sicher nicht annähernd ausreichender Wortgewandtheit zumindest einmal versuchen:

Experimenteller und abgedrehter Trip mit einer Unmenge Pseudo-Drogen und -Gewalt, psychedelischen Nachrichten und Animationen, totbringenden Maiskolben, Marsmenschen vom Mond mit Darth Vader-Anleihen und einer großartigen Kamera sowie digital bearbeiteten Bildern, vereint zu einem geradezu surrealen Müll-Erlebnis frei nach Warhols Motto: alles möglichst schlecht, aber das möglichst gut.

So oder so ähnlich könnte man "Attack of the Killer Hog" mit wenigen Worten zusammenfassen. Nach einer wirklichen Handlung Ausschau zu halten wäre nämlich pure Zeitverschwendung. Eine solche strebten die Macher wohl kaum an. Viel mehr steht hier der Spass im Vordergrund und wenn man hinter die dilletantische und pubertäre Fassade schaut kann ein solcher auf die Spitze getrieben werden. Jedenfalls ging es mir so. Stellenweise sah es tatsächlich gar nicht gut für mich aus. Ich dachte wirklich wenn ich "Attack of the Killer Hog" zu Ende schaue gehe ich drauf oder so. Dieses Phänomen wird in Fachkreisen oft als totlachen beschrieben.

Egal als was man dieses abstrakte Kunstwerk auch abstempelt, vor Kreativität strotzt es in jedem Fall, zieht einfach alle Register. Für filmische Konventionen ein echter Tritt in die Weichteile. Schon fast gruselig das ein Amateur-Unfug wie dieser nur deshalb so toll funktioniert weil er missraten ist. That's real trash.

Das in diesem Text permanent verwendete Stilmittel nennt sich übrigens Untertreibung.

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