AMERICAN SAMURAI
„From the creators of BLOODSPORT, CYBORG and the AMERICAN NINJA series comes AMERICAN SAMURAI“ … ich bitte um Verzeihung, bin ich doch jetzt schon begeistert…
Säugling Drew macht mit seinen Eltern einen Rundflug über dem idyllischen Japan, als das Flugzeug abstürzt und nur der Stöpsel wie durch ein Wunder überlebt. Gefunden wird er von einem alten Samurai (John Fujioka), welcher mit seinem Sohn Kenjiro (Mark Dacascos) in den Bergen lebt.
Völlig gleichberechtigt zieht der Meister die beiden Jungen auf, lehrt sie den Kampf und den Ehrenkodex der Samurai. Während sich Drew (David Bradley) als guter Schüler erweist, wachsen in Kenjiro vor allem Neid und Zorn. Als der Meister dann eines Tages Drew als den vollkommeneren Samurai auswählt und ihm das heilige Familienschwert vermacht, dreht Kenjiro vollends durch. Er tritt der Yakuza bei und wird aus der Familie verstoßen…
Drew zieht in die Großstadt und beginnt ein normales Leben. Als Reporter untersucht er eine Mordserie, bei welcher die Opfer mit einem Schwert regelrecht „zweigeteilt“ werden. Drew vermutet, dass sein Stiefbruder Kenjiro hinter den Morden steckt. Als dann ein weiterer Mann in der Türkei (!) ermordet wird, macht sich Drew auf den Weg, um der Sache auf den Grund zu gehen. Im Gepäck hat er sein Schwert und eine neunmalkluge Kamerafrau (Valarie Trapp), welche erst tierisch nervt, sich dann später im Bett aber als äußert praktisch herausstellt…
Bei voranschreitender Ermittlung werden Drew und die Frau gefangen genommen und in eine Arena verschleppt, in der „Live Blade“-Fighting praktiziert wird. Muskelbepackte und schwer bewaffnete Kämpfer aus aller Welt - unter ihnen auch Kenjiro - hebeln sich dort für ein paar Dollar Preisgeld gegenseitig ihre Kehlen auf…
Klingt bescheuert? Ist es auch - aber für den hier vorliegen Martial Arts-Slasher sind Story und Schauspielkunst völlig nebensächlich! Die Fights zählen! Während Bradley eher unfreiwillig und zurückhaltend kämpft (sein Ehrenkodex…), trennt Leinwanddebütant Dacascos hoch motiviert diverse Körperteile (Zöpfe, Hände und Köpfe) der armen Gegner ab. Die Gegner (ein starker Schwede, ein Wikinger, ein Conan-Klon und diverse asiatische Metzelmeister) sind nicht weniger zimperlich. Der Gewaltfaktor ist um einiges höher als z.B. bei AMERICAN NINJA; toppt sogar locker den CYBORG COP.
Negativ fiel mir auf, dass der Film offensichtlich falsch zusammengeschnitten wurde (ich meine nicht zensiert)! Bradley wechselt öfters mal die Klamotten hin und her, Gespräche werden unterbrochen und gehen zu einem anderen Zeitpunkt weiter. Die Szenen scheinen in eins gedreht und dann später über den Film verteilt worden zu sein. Noch etwas auffälliger ist das erneute Auftauchen bereits getöteter Gegner (z.B. Conan), der Schwede (nicht Dolph ;) verbindet sich erst einige Kämpfe nach der Verletzung seine Wunde und zwei Kämpfer verschwinden gar komplett aus dem Film (der Schwarze und der Bodybuilder, der Bizepscurls betreibt). Hier vermute ich mal, dass die Kämpfe einfach neu über den Film verteilt wurden, damit der Zuschauer nicht allzu lange auf die härteren Duelle zu warten braucht.
AMERICAN SAMURAI ist auf seine Art einmalig, am ehesten noch mit PMs FIREPOWER zu vergleichen und behält in diesem Vergleich dann auch knapp die Oberhand. Trotzdem erreicht er nicht den Funfaktor und den Kult der im ersten Satz erwähnten Cannon-Knaller!
8/10 Punkten, diBu!