American Samurai, von Sam Firstenberg, ist ein insgesamt guter, wenn auch in einem Punkt für den Regiesseur eher ungewöhnlicher Film: Der Streifen ist einfach nur menschenverachtend und extrem brutal.
Zur Story: Als Kind wurde Drew Collins von einem alten Samuraikrieger aufgenommen und zur Kampfmaschine ausgebildet, sehr zum Missfallen des leiblichen Sohnes, der sich natürlich vernachlässigt fühlt. Jahre später wird Drew in seiner Wohnung überfallen und das Schwert, welches ihm sein Meister vermacht hat, wird gestohlen. Die Spur führt in die Türkei wo der Bruder, der sich inzwischen den Yakuza angeschlossen hat, Kämpfe auf Leben und Tod veranstaltet. Drew wird gefangengenommen und muss natürlich in der Arena gegen einen Haufen Anabolikajunks antreten.
Insgesamt ein typischer Firstenbergfilm mit den typischen Elementen:
-Ninja/Samurai
-unfreiwillige Komik
-David Bradley
Nach den ersten beiden Kämpfen wird allerdings klar, dass Sam hier die Gewaltschraube ordentlich angezogen hat, denn es fliegen mehr Körperteile durch die Gegend, als in allen Star Wars- und Herr der Ringe- Teilen zusammen. Ansonsten punktet der Film noch mit schönen Aufnahmen wärend der Ausbildung, und auch die Kämpfe sind ganz ordentlich inszeniert. Hinzu kommt noch ein stimmiger Score, welcher für gute Atmosphäre sorgt. Leider gibt es einige echt derbe Anschlussfehler, die auch einem Blinden hätten auffallen müssen. So laufen mehr als einmal im Aufenthaltsraum der Kämpfer Leute durchs Bild, die eigentlich schon längst in ihre Einzelteile zerlegt wurden, oder die Armverletzung des australischen Fighters die mal da und dann wieder weg ist.
Fazit: Ob Herr Firstenberg gerade den Scheidungsprozess mit seiner Frau hinter sich hatte (dieser Umstand verleitete einst Ruggero Deodato dazu, Cannibal Holocaust zu drehen), konnte ich nicht herausfinden. Fakt ist aber, dass man es hier mit Sams düsterstem und brutalsten Werk zu tun hat, welches zudem noch überraschend gut ist.