90er-Jahre Prügelei mit guten Kämpfen, schönen Farben, strunzdoofen Dialogen und hohler Handlung
Im Zuge meines kleinen persönlichen Wahnsinns, die "Perlen" der 80er und 90er Jahre zu sammeln, kam ich auch an diesem Streifen nicht vorbei. Im Fahrwasser des Kampfsportfilmwahns fand auch dieser Film seine Zuschauer, obwohl er eher ein zweifelhaftes Vergnügen ist.
Es ist die viel zu übliche Geschichte von Bruder gegen (Halb- oder Adoptiv)bruder, der Kampf von Gut gegen Böse in ein weiteres schickes Gewand verpackt.
Dennoch konnten dies von der Geschichte her einige andere Filme wesentlich besser. Die "Handlung", insofern man das noch so nennen kann, ist eigentlich nur ein kleiner Vorbau für zahlreiche Kampfszenen.
Die Dialoge, die letztendlich diese sehr spärliche Handlung begleiten, sind erschreckend hohl und wirken wahnsinnig gestelzt. Dagegen ist "Warum liegt hier eigentlich Stroh?" fast schon oscarreif.
Aber kommen wir mal zum guten Teil, der diese hohle Frucht tatsächlich dennoch sehenswert macht.
Die Kampfarena ist sehr schön ausgeleuchtet und ist nicht nur einen Hingucker wert. Die generelle Optik des Films braucht sich nicht vor anderen zu verstecken.
Die Kämpfe im Film empfinde ich als sehr gut choreographiert. Sie sind fesselnd, relativ glaubhaft und schaffen es tatsächlich, der im Schlamm bereits zu versacken drohenden Karre wieder festen Boden unter den Rädern zu bescheren.
Mehr gibts dann zu dem Streifen auch nicht zu schreiben.
Gute Kämpfe und generell schicke Optik stehen hohlen Dialogen und einer quasi nur als Alibi dienenden Handlung gegenüber. Wer damit leben kann, wird seinen Spaß an "American Samurai" haben, der kritischere Rest sollte lieber die Finger von dieser inhaltlichen Gurke lassen.