Review

Nicht gut zu Vögeln

Schon „Zombi 2“ bis „Zombi 4“ waren eh und je Etikettenschwindel und hatten mit Romeros Kaufhauszombies und auch untereinander nichts miteinander zu tun. Doch immerhin waren's alles Zombieschinken. Immerhin. Aber was die Marketingleute damals angetrieben hat ausgerechnet „Killing Birds“ als „Zombi 5“ zu vermarkten, bleibt mir selbst unter Italo-Bahnhofskino-Gesichtspunkten maximal schleierhaft… Egal. „Killing Birds“ bleibt ein Querschläger, egal unter welchem Titel. Wild wie ein Geisterfahrer, der meint auf der Überholspur zu sein, zwischen Tierhorror, Slasher und Haunted Haus (ja, auch mit minimalen Zombies zwischendurch!), kann man ihn kaum festnageln. Was ja eigentlich Stärke sein müsste… oder doch nicht?! Erzählt wird von einem Waldstück voller mysteriöser Vögel, die scheinbar durch einen bestialischen Mord vor Jahren wild geworden sind und nun ein paar Teenagern das Leben schwer und den Tod leicht machen…

Gerupfte Hühner

„Killing Birds“ ist ein typischer Joe D'Amato. All over the Place. Trotzdem behäbig und trantütig wie es nur geht. Inhaltlich wirr. Subgenretechnisch ein bizarres Sammelsurium. Doppelt und dreifach falsches Marketing samt etwas Etikettenschwindel. Wenig Killervögel. Den Protagonisten Eindimensionalität zu unterstellen wäre noch ein Kompliment. Und alles garniert mit ab und zu starken Atmosphärepassagen und mindestens zwei ultimativen Gorelights, die in jedes Highlightreel passen. Doch ansonsten ist das Kokolores. Chaotisch. Banal. Dreckig. Schäbig. Und weder Zombiefilm noch Creature Feature. Ein Mischmasch ohne Ziel, Vision oder Spannung. Ohne Leisten zusammengeschustert. Hält gerade eben so. Hier kann man doch eigentlich nur enttäuscht werden, egal was man erwartet, oder?! Wäre da nicht dieser fiese Schleifsteinkill. Und die letzten Minuten gen Hölle, die solche alten Italoklopper immer top als Landung hinbekommen, meist nochmal etwas retten und die Leute damals wohl nicht komplett negativ aus den Bahnhofskinos dieser Welt entlassen haben… Und ehrlich gesagt ziehe ich solche lahmen Dreckstücke wie dieses hier heutigem Horrorquark von der Hollywoodstange immer noch vor… Obwohl das dann etwas an Pest gegen Cholera erinnert. 

Fazit: verirrt, verwirrt, verzockt, vermarktet… „Killing Birds“ ist auch ohne Zombie im Titel eine ziemlich faule Nummer! Obwohl sein wilder Subgenremix einen immerhin auf Trab hält und man wissen will, wohin das Pendel als nächstes ausschlägt… Ein krallenloses Italoweichteil. 

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