Krimikomödien waren und sind in Korea recht beliebt und erzielen auch am Box-Office manchmal sehr gute Ergebnisse. Oftmals allerdings stecken sie voller Asia-Slapstick und damit voller Overacting und Ekelhumor. Damit verlieren sie gänzlich den Realitätsbezug und verkommen zu Klamotten ( siehe "Mokpo - Gangsters Paradise" ).
Bei "A Wacky Switch" ist dies zum Glück anders, der Film verzichtet weitgehend auf diese Zutaten und bleibt damit recht unterhaltsam. Natürlich bleiben die Gangster mal wieder viel zu nett und auch die Story ist nicht neu ( Zivilist bei den Gangstern hatten wir schon öfter ) , doch durch die flotte und straffe Inszenierung schreitet die Story schnell voran und der Film amüsiert zwar kurzweilig aber angenehm.
Der Schriftsteller Lee Dong-hwa ( gespielt von Jeong Jun-ho ) leidet unter chronischer Erfolglosigkeit. Sein erster Roman "I met Kafka" ruinierte seinen Verleger fast und auch sein zweites Werk wird nicht veröffentlicht. Seine Frau In-Wook ( gespielt von Jeon Mi-seon ) muss zwangsläufig das Geld verdienen und auch sein Sohn hält Papa für einen Verlierer.
Nachdem er auch als Taxifahrer scheitert, nimmt er gezwungenermassen das Angebot seines Verlegers an und erklärt sich bereit, als Ghostwriter die Biographie eines reichen Geschäftsmannes zu verfassen. Der Vorschuss auf diesen Job löst die familiären Spannungen zwar vorerst, doch der Geschäftsmann Yun Man-chul ( gespielt von Son Chang-min ) ist der Chef eines grossen Gangstersyndikats und die Biographie ist die Lebensgeschichte eines Verbrechers.
Zuerst geschockt und ablehnend, kommt Dong-hwa aus dieser Sache aber nicht mehr raus und die beiden Männer tauschen im Verlauf der "Zusammenarbeit" immer mehr die Rollen... vollziehen also einen "Wacky Switch".
Sympathische Schauspieler und eine straffe Inszenierung bringen ein leicht überdurchschnittliches Ergebnis. Man muss "A Wacky Switch" mit Sicherheit nicht gesehen haben, doch wer diese koreanischen Krimikomödien ohne den überdrehten asiatischen Humor mag, dem sei sie mal empfohlen.
Ob das alles realistisch ist und ob die Gangster mal wieder viel zu harmlos davonkommen ist bei einer Komödie sowieso unwichtig, der Film ist seichtes Entertainment und mehr nicht. Diesen Anspruch erfüllt er ohne Zeifel.
Daneben gibt es ein paar Kampfszenen und ein wenig Melodramatik zum Schluss ; also für jeden ist etwas dabei und alles ist solide und gekonnt in Szene gesetzt.
Ein Film ohne Ecken und Kanten, der zum Glück fehlende typisch asiatische Humor und die beiden sympathischen Hauptdarsteller heben ihn für mich knapp auf 6 Punkte.