Aufrüttelende bis niederschmetternde Doku über das nie so richtig funktionale Verhältnis zwischen Mensch und Tier - egal in welchen Zeitaltern und Kulturkreisen auch immer. Eine filmische Collage, die rund 43 Jahre nach ihrer Entstehung nichts an Brisanz und Aktualität eingebüßt hat.
Gezeigt wird ein weiterer Zusammenschnitt von verschiedenen Dokumaterialien, was wohl jedem echten Tierfreund das Blut in den Adern gefrieren lässt. Kritisch beäugt und schonungslos dargestellt werden unter anderen Versuchslabors, Massentierhaltungen, Schlachthöfe, die Jagd oder die Zerstörung von Lebensraum aus rein wirtschaftlichen Zwecken.
Aus der heutigen Sicht hat man bestimmt das eine oder andere Material schon mal gesehen, doch sollte es tunlichst vermieden werden, dass "Der Tierfilm" in eine Schublade mit der damaligen Mondo-Grütze gesteckt wird, zumal man hier echte Aufklärung und Information bietet und ambitonierte Filmemacher am Werk waren.
Über zwei Stunden geht es dennoch schonungslos zur Sache. Und wenn bei einem Blutbad im Meer Delfinen mit dem bloßen Messer der Kopf abgeschnitten wird, dann fragt man sich erneut, in welcher Welt wir eigentlich leben?? Der britische Musiker Elvis Costello gab sogar an, seit dem Betrachten dieses Film auf Fleisch zu verzichten. In der Tat vergeht einem nicht nur einmal gehörig der Appetit.
Fazit: Bis heute zeitloser Beitrag zum internationalen Tierschutz. Sicher gibt es unter anderem auf Youtube noch Härteres und Drastischeres, doch wurde hier ein wichtiger cineastischer Auftakt gemacht. In seiner Machart ein wenig wie Michael Moore ohne Humor erhielt der Fürsprech für den besseren Umgang mit den Vierbeinern eine ausdrucksvolle Stimme. 9 von 10 Punkten.