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01.05.2019
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Review

Rauchverbot, Nichtraucherschutzgesetz, Gesundheitskampagnen - kaum ein Thema zum sozialen Leben in den westlichen Industrienationen dürfte von solcher Zeitlosigkeit sein wie das Rauchen. Für die einen ein freiwillig begangener, schleichender Tod, für die anderen "das Einzige, das das Leben lebenswert macht". Dieser anhaltende Konflikt der Weltanschauungen schlägt sich in dieser wunderbar bösartigen Krimi-Komödie nieder.

Denn der rote Faden, der alle Episoden und Figuren dieser Gangster-Story miteinander verbindet, ist die Zigarette. Zwei kleine Gangster, die mithilfe eines Computer-Nerds ein Millionengeschäft mit der Russenmafia machen wollen, ein Friseur und seine geldgierige Frau, die unverhofft die Möglichkeit auf schmutziges Geld erhalten, und eine Apothekerin, die sich von ihrem scheinheiligen Mann trennen will - sie alle rauchen entweder aus Leidenschaft, wollen es gerade aufgeben, ohne es wirklich zu schaffen, oder lehnen die Glimmstängel kategorisch ab.

Die Dialoge erinnern nicht von ungefähr an Tarantinos Kult-Meisterwerk "Pulp Fiction" - völlig unbekümmert verwurstet "Nicotina" Elemente aus eben diesem Werk ebenso wie aus Hitchcocks Klassiker "Immer Ärger mit Harry". Das wirkt mitunter leider etwas platt und einfallslos, sorgt aber meistens für enormen Spaß. Denn die sarkastischen Dialoge, die sich die beiden zentralen Gangster um die Ohren hauen, unterhalten köstlich. Ebenso wie die zahlreichen Nebenfiguren, die als fröhlich überzeichnete Klischees für Geldgier, Doppelmoral und Verlorenheit auftreten. Zusammen mit einer Story, die sich bis zum dunklen Finale als immer schwarzhumoriger und bösartiger erweist, bietet diese Kombination einen herrlichen Filmabend für Freunde des grenzwertigen Humors.

Zwar sind die Parallelen zu Tarantino-Filmen zu deutlich, um sie zu ignorieren - und es ist immer gefährlich, große Vorbilder nachahmen zu wollen, ohne sie zu kopieren - aber die geschickt verschachtelte Episoden-Struktur, die viele Figuren und Handlungsstränge zusammenführt, ohne den Zuschauer zu verwirren, und die chaotisch-sarkastischen Figuren machen den Film zu einer guten Variante der althergebrachten Gangster-Komödie, auch wenn er nicht gerade als Meisterwerk bezeichnet werden kann.
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