1943 in St.Claire, Maine: Im Waisenhaus von Dr. Larch (Michael Caine) wächst Homer Wells (Tobey Maguire) heran. Niemand will ihn adoptieren, also sieht Larch Homer als seinen Nachfolger. Als jungen Mann zieht es ihn jedoch schon bald in die weite Welt hinaus. Er findet Arbeit auf einer Apfelplantage und verliebt sich in die süße Candy (Charlize Theron), deren Verlobter sich gerade im Krieg als Kampfpilot bewähren muss. Schwere Entscheidungen warten auf Homer...
"Gottes Werk und Teufels Beitrag" ist ein Drama, das nicht nur unterhalten, sondern auch eine Aussage übermitteln will. Besser gesagt Aussagen, Plural. Abtreibung, Inzest, Rassenunterdrückung, das alles wird mehr oder weniger ausführlich angesprochen, woran der Film ein bisschen krankt. Aufgrund zahlreicher Probleme kann sich der Film auf keine Lösung festlegen, sondert schneidet die Themenbereiche etwas zu theatralisch an, sodass der Zuschauer in seiner Meinung kaum beeinflusst wird. Die konsequentere Behandlung eines Themas wäre in diesem Fall besser gewesen, so wirkt das etwas unausgegoren.
Denn eine Geschichte will ja auch noch erzählt werden, was Regisseur Lasse Hallström recht gut gelungen ist. Die Landschaftsaufnahmen können sich sehen lassen, das Flair stimmt auf jeden Fall. Aufgrund der schönen Erzählweise baut man eine innige Beziehung zu einige Figuren auf, vor allem zu ein paar Kindern im Waisenhaus, von denen wenige sogar sterben müssen, was ziemlich erschüttert. Leider gibt es auch einige Aussetzer, wo "Gottes Werk und Teufels Beitrag" absolut spannungsfrei ist, was vor allem bei mehrmaligem Sehen schnell ein Gähnen verursacht.
Getragen wird das Ganze von Schauspielern erster Klasse. Tobey Maguire wirkt zwar überfordert und unreif, doch exakt das passt gut zu seiner Rolle. Altmeister Michael Caine liefert eine ganz und gar überzeugende Leistung, erhielt dafür auch den Oscar als bester Nebendarsteller. Seine Rolle bleibt dem Zuschauer lange im Gedächtnis, allerdings finde ich seine deutsche Synchronstimme etwas zu "lustig".
Zu Tränen gerührt hat mich das zwar nicht, aber "Gottes Werk und Teufels Beitrag" ist sicherlich einen Blick wert. Prächtig fotografierte Landschaften, eingängige Musik und sehr gute Darsteller entschädigen für manche Tiefs in der Story und eine etwas zu alibihafte Behandlung ernster Themen.