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Ob nun Die wilden Schläger von Rockers Town oder aktuell über MIG als Das Todesrennen der wilden Engel veröffentlicht, der deutsche Verleih für die American International Pictures Produktion Hell's Belles orientiert sich an wilden Eskapaden des Bikerfilms seit dem AIP Erfolg mit Die wilden Engel und ist dabei nicht sonderlich akkurat. Maury Dexter geht mit seiner Variante von Winchester 73 weit mehr auf die Parallelen zwischen klassischen Westernfiguren und den Charakteren des Motorradfilms ein.
Der Cowboy gewinnt hier bei einem Rennen ein Motorrad, welches er meistbietend verkaufen möchte, um die Schulden für seine Farm zu tilgen. Der Vize will nicht so viel ausgeben und luchst dem Cowboy zunächst das Motorrad ab. Als dieser aus der Ohnmacht erwacht und sein Bike zurückholen will, befindet sich sein Gefährt bereits in den Händen einer Gang.

Ein Hauptaugenmerk liegt in Das Todesrennen der wilden Engel nun auf einem Katz- und Mauspiel in der amerikanischen Weite, einem Ausloten der Freiheiten und Prinzipien. Actionorientiert aber doch im Kern banal entwickelt sich ein endloser Kampf zweier Sturköpfe, die in ihrem Handeln nichtmal in Erwägung ziehen, daß ihr Plan nicht aufgehen könnte. Um dies auszuleuchten bedarf es zusätzliches eines Mädchens, welches die Gang dem Cowboy zur Konfliktschlichtung aus ihrer Sichtweise im Tausch gegen das Motorrad übergibt.
Erst die letzte Szene nach einem ritterlichen Endkampf legt eine zeitgenössisch durch den Vietnamkrieg beeinflußte Denkblase frei, die in ihrer Offenheit politische Reflektion zuläßt, vor allem jedoch die bodenlose Sinnlosigkeit des Konfliktes und damit auch des Zeitvertreibs mit Das Todesrennen der wilden Engel unterstreicht. Eine recht spurenlose Begegnung für denjenigen, der hier bei der Tingelei durchs Videoregal halt macht.

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