Open Fire (1988)

Was für ein göttlicher Bullshit!!!

David Carradine spielt den Gouverneur eines südamerikanischen Landes. Terroristen entführen die Kinder des "Kinder Friedens Chors", darunter auch die Tochter von Carradine. Das schreit nach Vergeltung!

Es ist einer dieser Actionfilme, die derart stupide sind, dass sie sich wie eine Parodie anfühlen, auch wenn sie komplett ernst gemeint sind. Ohne Übertreibung wird hier pausenlos Action geboten!

Neben einfältigen Shootouts, bei denen der Bodycount in die Hunderte geht, hatten auch die Pyrotechniker Überstunden einlegen müssen, weil hier so ziemlich alles in die Luft gesprengt wird.

Das Magazin von Carradine´s M 16 umfasst ca. 1000000 Schuss, einmal hab ich sogar gesehen, dass er nachlädt. Gelegentlich killt er seine Feinde mit ein paar lässigen Kicks in die Fresse.

An seiner Seite sind seine perfekt gestylten Leibwächterinnen, die overactend durch den Dschungel laufen, kräftig um sich ballern und sogar gegen Krokodile kämpfen. Praktisch wie Angel's Höllenkommando (1985), Virgins of Hell - Sie wollen überleben (1987) oder Mankillers (1987). Also Girls with Guns, nur leider ohne Oben ohne.

Erwähnenswert ist noch, dass Y-Actionstar Bruce Ly (Todesspur Chinatown (1990)) für ein paar Stunden am Set war und ein paar seiner Kicks zeigen durfte.

Der Bösewicht der Terroristen trägt übrigens einen Adler auf dem Arm, damit ist er automatisch die Figur mit der meisten Charaktertiefe. Und weil das Budget dann doch nicht gereicht hat, zeigt man viele Szenen einfach mehrmals. Dadurch kommt es zu krassen Déjà-vu Erlebnissen, vorausgesetzt, dass das Gehirn des Zuschauers bis dahin nicht geschmolzen ist.

Wer absolute Over-The-Top Actiongülle sehen will kommt an diesem Geheimtipp nicht vorbei!!!! Selten so viel gelacht wie hier. Eine wahre Goldgrube des unfreiwilligen Humors und mein neuer Lieblingsfilm mit David Carradine. Zusammen mit Bangkok Warrior (1996) ) ist das die Trash-Entdeckung in diesem Jahr!

Für mich ist das der Olymp, die vollkommen-veredelte Königsklasse menschlicher Errungenschaft. Auf einer Stufe mit Meisterwerken wie: Guerilla Force (1987), Cobra Force (1986), Geheimcode Leopard (1986), Hard Bull - Härter als Granit (1989), Deadly Prey (1987) und Soldier Boyz (1995).

P.S. Die Tochter im Film ist auch die tatsächliche Tochter von Carradine, nämlich Kansas Carradine.

Mort Garson, der Pionier im Bereich elektronische Musik, den einige vielleicht von seinem Album Mother Earth's Plantasia kennen, hat hier den (generischen) Score gemacht.