Die Brüder Mike und Dennis wittern die Chance auf den großen Coup. Sie fallen bei einem Drogendealer ein, töten den mitsamt seinem Gefolge und reißen sich einen Koffer mit Kokain unter den Nagel. Doch da Dennis bei dem Schusswechsel ebenfalls eine Kugel trifft, entschließen sie sich, einen Passanten im nächsten Dorf zu kidnappen. Bei dem Schriftsteller Chuck angekommen, erzählt der Mike zwei seiner verfassten Horrorgeschichten. So verpacken Martin Faltermeier und Peter Dubiel ihre beiden Kurzgeschichten in eine Gangsterrahmenhandlung, die das ganze sehr passend einfasst. Denn auch in den Shorts geht es mit viel Geballer und Gangstergehabe zur Sache, wenngleich die erste Story von einem Mysteryflair mit Lynchjustiz geprägt ist. Dort nämlich hat der Hauptprotagonist Visionen von einer jungen Frau im Wald, die sich als das vergewaltigte, ermordete Opfer von zwei "stadtbekannten Trunkenbolden" entpuppt. Neben anfänglichen Gruselszenen und einer Vergewaltigung kommt man so zu allerlei Splattereinlagen, die sich für Amateurverhältnisse sehen lassen können. Besonders pfiffige Ideen, wie das Abschneiden mehrerer Finger mittels Gartenschere, wissen den Gorehound zu erfreuen. In der zweiten Geschichte geht es zwar um "Das Höllenblut", das Tote auferstehen lässt, wiedererwartend ist dies jedoch kein Zombieflick, sondern eine ausgeweitete Ballerei mit Jagden durch den Wald, wo drei Camper zufällig zu unbequemen Zeugen eines Mordes von einer Gruppe Kriminellen werden. Dort kommen noch mehr überraschende Wendungen ins Spiel und es wird nicht nur mit Fäusten und Axt aufeinander eingedroschen. Der abschließende Clou um die Geiselnahme entpuppt sich als amüsantes Finale, das es in sich hat, überhaupt versucht das engagierte Team hier und da ein paar Fiesheiten unterzubringen. Dafür wird bei den reichhaltigen Goreszenen nicht immer blind mit der Kamera draufgehalten, sondern auch mal geschickt geschnitten, sehr löblich. So holt die fear4you crew mit geringen Mitteln einiges heraus aus ihrem Amateurfilm, der innerhalb dieser Liga auf gehobenem Niveau rangiert. Das gilt für die Ablichtungsweise ebenso wie für die Darsteller, denn es wurden einige Nachwuchsschauspieler verpflichtet, von denen manche recht überzeugend wirken. Das gilt beileibe nicht für alle Beteiligten, und schon gar nicht für alle Dialoge, die schwanken doch arg in ihrer unfreiwilligen Komik, besonders wenn Soapgesichter den harten Macker rauskehren. So bedarf es doch schon etwas mehr, um einen actionreichen Shooter mit Drogenbanden - frei nach asiatischem Vorbild - nach Niederbayern zu verfrachten. Weniger ist da mehr. Ebenfalls leichte Abstriche gibt es für die Dramaturgie, die nicht immer fesselt und die etwas lange Laufzeit, welche ein paar Durchhänger möglich macht. Trotzdem ist dem Regieduo aus Bayern zweifelsohne ein qualitativer Sprung vom Vorgänger "Last Days Of Humanity" gelungen. Doch auch hier führt die Liste der "anonymen Höchstvotierer" zu einer etwas verzerrten Bewertung. Insgesamt trotzdem unterhaltend für Freunde von blutigen Low-Budget-Streifen, die nicht nur sinnloses Gesplatter beinhalten.
Fazit: Professioneller als der Vorgänger, aber auch mehr Gewese um Knarren und Koks, wie man es schon öfters gesehen hat. Gorehounds können einen Blick riskieren. 5/10 Punkten