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Allein schon wegen Kampfsportass Phillip Rhee kann "Silent Assassins" kein schlechter Actionbeitrag sein. Drei Jahre zuvor feierte Rhee in "Los Angeles Streetfighters" sein Schauspieldebüt, hier übernimmt er die Rolle des Kampfsportlehrers Bernard Oyama und war für die Choreographien zuständig. Darstellermäßig gibt es hier nichts auszusetzen. Sam Jones als Superbulle Sam Kettle ist sympatisch und nicht um einige Onliner verlegen, vor allem die kleinen Twists mit seiner Flamme Sara, verkörpert von Linda Blair, fallen sehr amüsant aus. Auch der recht unbekannte Jun Chong macht seine Sache wirklich ordentlich, recht bekannt sind dafür auch Mako und Bill Erwin in Nebenrollen.
Es ist wirklich schade, dass "Silent Assassins" nach seiner Videopremiere in der Versenkung verschwand, denn er stellt nicht nur einen kleinen Höhepunkt des 80er Jahre B-Actionmovies da, sondern ist auch der Höhepunkt in Sam J. Jones Karriere. Jones hat in "Under the Gun, Maximum Force, Karate Tiger 8" bewiesen, ein würdiger Held des B-Films zu sein, doch hier wird er endlich von zwei fähigen Regisseuren in Szene gesetzt.

Doo-yong Lee und Scott Thomas machen aus dem laschen Drehbuch von Lin Ada und Will Gates einen temporeichen Actioner, der mit dem nötigen Budget ausgestattet wurde. Doch bevor man sich richtig an der ruppigen Action erfreuen kann, sollte man ein wenig großzügig über die gängige Story hinwegsehen. Es bleibt alles vorhersehbar, doch wir haben charismatische Darsteller, die Charaktere verkörpern, welche man einfach mögen muss.
Da wäre der harte Bulle Sam Kettle (Sam J. Jones), der schon ewig hinter dem Terrorist Kendrick (Gustav Vintas) her ist. Bei einem Einsatz wird nicht nur Sam´s Partner erschossen, sondern Kendrick kann türmen. Mit seiner Einheit aus Meuchelmördern kidnappt er den berühmten Wissenschaftler Dr. London (Bill Erwin). dabei wird auch die Nichte des Künstlers und Kampfsportlers Jun Kim (Jun Chong) entführt. Und zwar will Kendrick von Dr. London eine geheime Formel haben, wozu und für was sie gut ist, wird nicht mal richtig am Rande erläutert. Auf jeden Fall verbündet sich Kettle mit Kim und auch Bernard (Phillip Rhee) können sie für sich gewinnen. Zusammen heizen sie Kendrick und seiner Killerbande richtig ein.

Während der Auftakt ein wenig zahm ausfällt und "Silent Assassins" seine knappe halbe Stunde braucht um in die Gänge zu kommen, desto mehr ist danach los. Derbe Shootouts, Sachschäden und Explosionen, nebst harten Martial Arts Keilereien. Gerade die Fights haben es wirklich in sich und es wird auch mit vielen Waffen wie Schwerter, Äxte, Messern oder Krallen gekämpft. Rhee hat spektakuläre Choreographien ausgearbeitet und vor allem das Finale ist für den Actionfan eine Offenbarung. Vorher sind die Actionszenen zwar zahlreich vorhanden, aber meist recht kurz gehalten. Der Härtegrad ist aber immer hoch und in der deutschen Fassung fehlen wirklich nur die Gewaltspitzen. Auf jeden Fall ist Langeweile hier ein Fremdwort, da man sich im Dauertakt beharkt. Dabei funktioniert das Trio Sam, Jun und Bernard wirklich gut. Sam hat keinerlei Martial Arts Fähigkeiten und ballert seine Gegner lieber beidhändig über den Haufen, während die anderen Beiden sich tolle Fights liefern. Ganz besonders der Kampf in der Toilette am Ende, ist vom Feinsten.
Zu loben wäre auch der fetzige Score und selbst die Kulissen stimmen hier. Pures 80er Jahre Feeling.

Knallharter und temporeich inszenierter B-Actionfilm mit sympatischen Darstellern und tollem 80er Jahre Flair. Nach dem Motto "Pfeift auf die Story, hier zählt nur die Action" sollte man keine Überraschungen vom gängigen Plot erwarten, doch immerhin sind die Charaktere nicht uninteressant. Ein unbekanntes Kleinod, um das der Actionfilm nicht herum kommt.

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