Silent Assassins (1988)

Action mal wieder beschränkt auf das Wesentliche. Das Rezept ist einfach: Eine Entführung, Terroristen und die ominöse Formel. Wenn es ein Genre geschafft hat, den McGuffin wider jeder Dramaturgie auszubeuten, dann dieses. Jedoch handelt es sich bei Silent Assassins nicht um den schlechtesten Vertreter dieser Gattung.
Pluspunkt auf der Rechnung sind einige wohlbekannte Gesichter, darunter in eher untergeordneter Rolle Mitproduzent Phillip Rhee und der gute alte Mako. Gerade Rhee fällt deswegen so auf, weil er anders als in seiner späteren, knuffig-kompetenten Best of the Best Rolle auftritt. Hier ist er doch eher ein heuchlerischer Hasenfuß, was Raum für ein paar humoreske Szenen gibt.

Während die ehemals in Der Exorzist von Dämonen besessene Linda Blair ein eher unscheinbares Püppchengesicht von Lebenspartnerin mimt, gibt Ex-Flash Gordon Sam J. Jones den vor einer schweren Entscheidung stehenden Cop. Nachdem sein Partner draufgegangen ist, will er sich auf die Familiengründung konzentrieren. Die Verwicklung in diese Untergrund-Geheimdienst-Sache hindert ihn daran.
Silent Assassins läßt Sammy nicht ohne Partner losmarschieren, den er in einer durch Jun Chong dargestellten Type findet, welche familiär bedingt in den Fall verwickelt ist. Und all das hat bei einigem Gesülze und vielen Synthie-Streichern doch nur den einen Zweck: Auf die Fresse. Das gibt es ausgesprochen hart, jedoch nicht sonderlich gut fokussiert. Die dosiert eingesetzten Splattereffekte wirken dabei besonders ungeschickt eingefangen, da man bei der gewählten Ausleuchtung, Perspektive und Länge der Einstellung den Trick als solchen unschwer erkennt.

Andererseits passt dies so wunderschön in diese abstruse Mischung aus Können und Schlampigkeit, die mit einigem 80er Charme mal vor sich hin plätschert, mal nahezu langweilt und dann doch immer wieder unterhält. Mit diesem, nennen wir es Stil, kann Silent Assassins bei Genrefans durchaus auf Gegenliebe stoßen. Mit Martial Arts, Pseudo-Ninjas, Squibs, Explosionen und einer starken, weiblichen Persönlichkeit auf des Finsterlings Seite ist der schmackhafte Dosencocktail gemischt. Wer es frisch möchte, bestellt sich halt was anderes.