Drei deutsche Normalfamilien stehen auf dem Weg zum Urlaub Anfang der 90er in einem Stau, der sich so schnell nicht auflösen will.
Die beteiligten Personen decken dabei so ziemlich jedes Gebiet deutscher Normalbürger ab, was "Superstau" einen gewissen Satirecharakter verleiht. Egal ob die Pacholkes aus dem Ruhrgebiet, die Stockers aus Bayern oder eine Fahrgemeinschaft aus den neuen Bundesländern, alle verkörpern auf eine Art und Weise den typisch-deutschen Lebensstil Anfang der 90er mitsamt den Marotten. Ganz klischeefrei bleibt das nicht, so fahren die Ossis im Trabant, die bayrische Fraktion trägt überwiegend Tracht und trinkt Bier, Hermann Pacholke arbeitet in einer Zeche. Das ist alles überzeichnet, aber trotzdem unterhaltsam.
Leider geht die satirische Komponente auf die Dauer etwas verloren, dafür entwickeln sich unter den Stauteilnehmern kleine Beziehungen und die eigenwilligen Charaktere sorgen für jede Menge Komik. Kultcharakter haben vor allem Ralf Richter (legendär: "Ich ramm' die Sau!") und der "Commander". ("Nicht mit mir, nicht mit Commander!") Ein hübscher Running Gag ist der knuffige Franke auf der Suche nach seinem kleinen, gelben Auto.
"Superstau" funktioniert zwar als bissige Satire nicht über die volle Dauer und der Aufhänger reicht normalerweise nicht für einen abendfüllenden Spielfilm aus. Trotzdem sehe ich den Film immer wieder gern, die Figuren sind einfach zu tolle Abbilder auf die deutsche Gesellschaft kurz nach dem Mauerfall und garantieren kurzweilige Unterhaltung.