Als eine ungepflegte Mischung aus Krimidrama und Psychothriller könnte man "Pakt der Hexen" wohl am ehesten beschreiben - mit einem Horrorfilm hat Javier Elorrietas Regiearbeit bestenfalls ein paar untergeschobene parapsychologische Mysteryelemente gemein. Erzählt wird die Geschichte um eine uralte Familienfehde in einem gottverlassenen katalonischen Bergdörfchen in typisch spanischer Langatmigkeit und leider ohne den Zuschauer bis zum recht schwachen Ende hin zu fesseln. Lediglich die atmosphärischen, natürlichen Drehorte lohnen uneingeschränkt das Anschauen: die verwitterten Natursteinhäuschen Sevillas - ein Bergdorf im denkbar abgeschiedensten spanischen Hinterland - bauen eine wirklich schön trostlose, bedrohliche Grundstimmung auf, wodurch der Film wenigstens etwas für das Auge und für das Gemüt bietet.
Die Story wird häppchenweise in Rückblenden erzählt und beginnt mit einer Geisterbeschwörung und einer anschließenden Tatortbesichtigung eines blutigen Mehrfachmordes. Die traumatisierte Lebensgefährtin des mutmaßlichen Täters (der sich ebenfalls unter den Toten befindet) setzt sich im Gespräch mit einem Psychiater mit dem Erlebten auseinander, wodurch die ganze Geschichte für den Zuschauer peu á peu rekonstruiert werden soll. Leider sind die inszenatorischen und dramaturgischen Stilmittel reichlich abgedroschen und auch die Dialoge wirken oberflächlich. Auch zieht die schauspielerische Leistung des einen oder anderen Darstellers nicht gerade die Wurst vom Teller. Gerade Bárbara Elorrieta (in der Rolle der traumatisierten Freundin Ricardos) wirkt oft überfordert mit den doch sehr anspruchsvollen Anforderungen ihrer Rolle und trägt dann gerade bei heftigeren Gefühlsregungen zu dick auf.
Die Schlußpointe riecht man meilenweit gegen den Wind, wodurch das Ende zusätzlich enttäuscht, anstatt für die vorausgegangenen Längen zu entschädigen. Somit bleibt doch ein ziemlich unbefriedigendes Gefühl nach dem Anschauen. Schade um die Voraussetzung der schönen Naturkulissen und einer grundsätzlich interessanten Thematik, aber die Umsetzung der Story wurde leider dramaturgisch schlicht und einfach in den Sand gesetzt. Daher bleiben unterm Strich nur 4 / 10 Pünktchen und ersatzweise die Empfehlung für Raúl Artigots "Witches' Mountain" von 1972, welcher ein ähnliches Ambiente bietet, aber eine wesentlich involvierendere Inszenierung.