Sehr beeindruckende Schein-Doku über die Tristesse des mittelständigen Alltags und dessen Ablaufs.
Alle Darsteller, vorneweg Kurt Raab als "Herr R.", leisten mustergültige Arbeit und verstärken den authentischen Effekt, den bereits die statische Kameraführung erzeugt.
Der Film lässt sich für die einzelnen Charaktere und die Szenen, die dem Zuschauer diese näher bringen, viel Zeit, kratzt allerdings dabei nur an der Oberfläche und lässt Herrn R.s Probleme und Unzufriedenheit zu keinem Zeitpunkt erahnen (wodurch die heutige oberflächliche Lebensweise sehr geschickt dargestellt wird), so dass am Schluss die Frage offen bleibt "Warum läuft Herr R. Amok ?".
Dessen Mord an seiner Familie trifft das Gemüt des Zuschauers wie ein Blitzschlag aus heiterem Himmel und lässt die "Heile-Welt"-Atmosphäre und die scheinbare Familienidylle urplötzlich platzen.
Ein Film, der niemanden kalt lassen dürfte und der gewiss einen bleibenden Eindruck hinterlässt , für den man aber Zeit und Geduld benötigt.
Definitiv nicht als Sonntagabend-Blockbuster geeignet.