Der Kritiker des "Filmdienst" glaubte in diesem Film eine "geistreiche Parodie, die zwar lustig, aber überhaupt nicht gruselig ist" zu entdecken. Na ja, lustig ist der Film stellenweise schon, aber das wohl eher unfreiwillig. Ob das Werk allerdings mit Recht als geistreich zu bezeichnen ist, bleibt zu mindestens fraglich.
Drew Barrymore spielt Holly, eine geheimnisvolle junge Frau, die von New York nach Los Angeles kommt, wo sie groß geworden ist. Sie zieht als Untermieterin in das Appartement des Autors Patrick Highsmith, der sich sofort in sie verleibt und der nach und nach in das dunkle Geheimnis hineingezogen wird, welches Holly umgibt. Diese scheint Schizophren zu sein, behauptet sie doch, eine Doppelgängerin zu haben, die sie als "Ausgeburt des Bösen" bezeichnet. Diese Doppelgängerin hat angeblich ihre Mutter ermordet und will nun auch ihren Bruder umbringen. Dieser wurde als kleiner Junge in eine Irrenanstalt eingewiesen, da er angeblich seinen Vater ermordete. Tatsächlich versucht eines Nachts eine Frau, die wie Holly aussieht, den Jungen umzubringen, doch er kann gerettet werden. Die Frau aber kann entkommen. Holly wird noch in der gleichen Nacht in ihrem Appartement verhaftet. Dank des Eingreifens ihres New Yorker Psychiaters Dr.Heller und der Hinterlegung einer Kaution wird sie jedoch schon bald wieder entlassen. Kurz darauf unternimmt Hollys angeblich toter Vater einen Mordanschlag auf Patrick, der jedoch mißlingt. Nun überschlagen sich die unheimlichen Ereignisse und es kommt zum finalen Showdown in dem verfallenen alten Haus von Hollys Familie. Holly hat sich dort mit ihrer angeblichen Doppelgängerin verabredet und wird direkt nach ihrem Eintreffen von einer dunklen Gestalt überwältigt, geknebelt und an ein Sofa gefesselt. Kurz darauf dringt Patrick in das Haus ein und entdeckt in einem Zimmer zahlreiche Maske, in denen er Gesichter von Menschen erkennt, mit denen er in letzter Zeit zu tun hatte, darunter auch das von Hollys Vater. Plötzlich wird er von einer Frau, die wie Holly aussieht angegriffen und es entbrennt ein wilder Kampf. Dabei verliert die Person zunächst eine Perücke und schließlich auch ihre Maske: Der maskierte Angreifer ist niemand anderes als Dr.Heller. Dieser scheint völlig wahnsinnig zu sein und mit irrem Lachen erzählt er Patrick, daß er sämtliche Morde begangen hat, da er Holly für sich allein haben wollte. Dann versucht er Patrick zu töten, doch in diesem Moment bricht im Haus die Hölle los. Fußboden, Wände und Decke fangen an zu beben, der Putz rieselt von den Wänden, draußen bricht ein Gewittersturm los und in diesem Inferno mutiert die gefesselte Holly plötzlich und ihr Körper spaltet sich in zwei gräßliche Wesen, die Aussehen wie gehäutete Menschen. Eines dieser Wesen tötet Dr.Heller, verschont aber Patrick. Gleich darauf verschmelzen die beiden Wesen wieder miteinander und verwandeln sich in Holly zurück. Am Ende liegen Patrick und Holly verletzt aber lebend in einem Krankenhaus.
Bei dieser Inhaltsangabe des mit Visionen, Albträumen und Flashbacks gespickten Films bleiben viele Wendungen und Details der Geschichte zwangsläufig auf der Strecke, ist es doch kaum möglich diese alle in einer sinnvollen Weise wiederzugeben. Bei einem so sinnlosen Film ist das aber sowieso nicht notwendig. Von Anfang an wird der Zuschauer von Regisseur und Autor Nesher auf falsche Fährten geführt und letztendlich auf wenig akzeptable Weise von diesem veräppelt. Wirklich lächerlich wird der ganze Doppelgänger-Mumpitz dann aber während des Showdowns und der Demaskierung des wahren Täters. Diese Wendung und ihre Umsetzung befindet sich wirklich auf unterstem Thriller-Niveau. Bis hierhin gibt es immerhin einige gelungene Szenen zu sehen, und die rätselhafte Geschichte erlaubt es dem Zuschauer darüber zu spekulieren, ob Holly nun schizophren ist, oder ob es tatsächlich eine Doppelgängerin von ihr gibt. Viele Details deuten aber eigentlich schon darauf hin, daß sie in Wahrheit keiner Fliege etwas zuleide tun kann, so ihr Name "Holly Gooding" und die Tatsache, daß sie in L.A. im "Angels Court" wohnt, etc. Avi Nesher arbeitet im Übrigen zum einen mit zahlreichen Filmzitaten, von PSYCHO bis HALLOWEEN, und auf der anderen Seite mit Thriller-Klischees, wie der Dusche, aus der plötzlich blutrotes Wasser strömt und den ansehnlichen Body der Barrymore besudelt, oder der Spieldose, mit der Holly bestimmte Kindheitserinnerungen verbindet, und die sie am Ende zerbricht, deutliches Symbol dafür, daß der Bann über sie gebrochen und ist und ein neues Leben beginnt.
MASK OF MURDER 2 hat im übrigen nichts mit dem kanadischen Film THE INVESTIGATOR (1985) von Arne Mattson zu tun, der auch unter dem Titel MASK OF MURDER veröffentlicht wurde.